Die deutsche Wirtschaft und der Außenhandel können mit neuen Umgehungsstraßen nicht viel anfangen. Das kritisierte der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) am 28. September. Stein des Anstoßes: Die vom Bundesverkehrsministerium (BMVI) vorgesehenen, neu zu bauenden Bundesfernstraßenprojekte helfen dem Güterfernverkehr kaum.
Ein Blick in die am 20. Juli veröffentlichte Liste des BMVI zeigt: 36 von 72 Projekten sind Ortsumgehungen. Von den insgesamt bereitstehenden 2,7 Milliarden Euro sind 765 Millionen Euro für Straßen einer Gattung vorgesehen, die laut BÖB vorrangig dem Personenverkehr nutzen. Das Exportland Deutschland sei jedoch auf einen funktionierenden Fernverkehr auf Autobahnen, Bundesstraßen, Schienenkorridoren und Wasserstraßen angewiesen.
Engpassbeseitigung braucht Vorrang
Deshalb fordert BÖB-Geschäftsführer Boris Kluge: „Statt Ortsumgehungen müssen schnellstens marode Brücken, fehlende Schienennetzanschlüsse und vor allem Engstellen im Wasserstraßennetz beseitigt werden. Das würde den deutschen Binnenhäfen helfen, mehr Güter umzuschlagen und diese von den überlasteten Straßen, auch in den Städten, auf umweltfreundliche Verkehrsträger zu verlagern.“
Zwar begrüßte Kluge den von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt am 11. September benannten ,,Investitionshochlauf“, der mit dem Haushalt 2016 fortgesetzt werde. Allerdings erwarte der BÖB von der Bundesregierung zügig Klarheit darüber, welche Projekte im Bundesverkehrswegeplan weiter verfolgt werden.
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