Stagnation und Rückgang in diversen Gütergruppen bestimmen die Transportnachfrage in 2017. Das sagt der am 27. Januar veröffentlichte Marktbericht aus, den die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR) gemeinsam mit der Europäischen Kommission erstellt hat. Demnach entwickeln sich lediglich die Gütersegmente Chemie und Container positiv – wenn auch nur geringfügig.
So sprechen laut ZKR lediglich der anziehende Welthandel und die gesamtwirtschaftliche Entwicklung für einen Anstieg des Containertransports. Einen Wert beziffert die Prognose nicht. Der Verband Chemischer Industrie (VCI) sieht dagegen für den ihn betreffenden Sektor eine Produktionssteigerung um 0,5 Prozent. „Das Chemiegeschäft dürfte 2017 ohne nennenswerte Dynamik bleiben“, sagte VCI-Präsident Kurt Bock am 8. Dezember. „Zumal die politischen Unsicherheiten und konjunkturellen Risiken auf den Auslandsmärkten rund um den Globus zugenommen haben.“
Klassische Transportsektoren dämpfen Erwartungen
Aufgrund des starken internationalen Wettbewerbs sieht die ZKR Stahlproduktion und Eisenerztransport von Stagnation gekennzeichnet, obwohl sich neue Perspektiven für die Stahlproduktion in Deutschland ergeben haben. So änderten die Analysten die Prognose von rückläufig zu stagnierend. Diese Faktoren spielen auch zum Teil für den Kohletransport eine Rolle, der aufgrund anhaltender Zuwächse beiden erneuerbaren Energien weiter geschwächt wird.
Die Beförderung landwirtschaftlicher Erzeugnisse dürfte aufgrund der schlechten Ernten in Westeuropa auch zum Jahresbeginn 2017 geringer ausfallen. Dagegen habe der Donauraum verglichen mit der vorherigen Saison gute Ernteergebnisse erzielt, was sich noch positiv auf den Transport zu Wasser auswirken dürfte.
Die Aussichten für die Tankschifffahrt beurteilt die ZKR ungewisser. So dürfe die Beförderung von Mineralölprodukten aufgrund der jüngsten OPEC-Vereinbarung künftig weniger von niedrigen Ölpreisen und hohen Gewinnspannen im Raffineriesektor profitieren.
Neben den Prognosen zeigt der Bericht die Folgen der Niedrigwasserperiode Ende 2015 auf – aber auch die Erholung der Binnenschifffahrt Anfang 2016.
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