Im Vergleich zum Aufholjahr 2010 wird die Beförderungsnachfrage in der Binnenschifffahrt 2011 nur noch um ein bis fünf Prozent wachsen. Zu diesem Schluss kommt die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt in ihrem am 14. April veröffentlichten Konjunkturbericht sowohl für die Tank- als auch für die Trockenschifffahrt.
Dem Bericht zufolge wird die Beförderung von Erzen & Metallabfällen sowie Stahlprodukten in 2011 weniger stark zunehmen als noch in 2010. Grund dafür sei eine deutliche Verlangsamung der Automobilkonjunktur, eine leichte Abschwächung des Maschinenbaus und eine nur geringfügige Verbesserung im Bausektor. Von den leicht steigenden privaten Bauinvestitionen profitiere demnach die Transportnachfrage für Sand, Erden & Baustoffe mit einer Steigerung von rund ein bis zwei Prozent. Von den Ereignissen in Japan erwartet die ZKR nur geringe Auswirkungen auf den boomenden Containermarkt.
Ähnlich wie der Trockengüterbereich steht das Chemie-Segment in der Tankschifffahrt unter dem Zeichen einer Verlangsamung des in 2010 vorgelegten, enormen Aufholtempos. Mit weiteren Zuwächsen rechnet die ZKR dennoch. Die Transportnachfrage für Mineralölprodukte dürfte angesichts der zu erwartenden Ölpreissteigerungen und der noch gefüllten Lager leicht rückläufig ausfallen.
Prognosen 2010 erfüllt
Für das Jahr 2010 lagen die von der ZKR prognostizierten Werte tendenziell richtig, wie die kürzlich vom statistischen Bundesamt herausgegebenen Zahlen bestätigen. Lediglich im Bereich Erze und Metallabfälle hatte die ZKR nicht mit einem derart hohen Wachstum gerechnet: Anstelle der prognostizierten 15 Prozent hatte es diese Güterart auf 36 Prozent Wachstum gebracht.
Die Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise auf die Transportnachfrage betrachtet die ZKR als grundsätzlich beendet. Mit dem Überschreiten des Vorkrisenniveaus von 2008 rechnet die Kommission im kommenden Jahr.
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