Etwa 7.000 bis 8.000 Arbeitsplätze könnten in den Anrainerregionen der Donau entstehen, wenn der Gütertransport auf dem Fluss bis 2020 um 20 Prozent gegenüber dem Jahr 2010 steigt. Das teilte das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) am 7. April mit. Die Zahlen stammen aus der EU-finanzierten Studie „Danube+20“, an der das Wiener Institut mitwirkte.
Wenn die Wirtschaft weniger Geld für Transport ausgeben muss, kann sie sich besser entwickeln und mehr Menschen beschäftigen. Diese Senkung der durchschnittlichen Transportkosten kann die Politik durch Förderung der Binnenschifffahrt erreichen, so die Studie. Ökonomen sprechen von induzierten Effekten. Neben wirtschaftlichen Impulsen ließe sich so auch die Ökobilanz der Logistikkette verbessern.
Für ihre Arbeit haben die Forscher Stefan Schönfelder, Gerhard Streicher, Johan Gille und Frank Trosky das multiregionale Input-Output-Modell ADAGIO herangezogen. Die vorgestellten Zahlen setzen ein allgemeines Wirtschaftswachstum voraus.
Aktueller Trend gegenläufig: Wirtschaft unterstreicht Forderungen
Wie die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) in einer Mitteilung vom 8. April berichtet, sei das Transportaufkommen im Jahr 2014 jedoch um 5,5 Prozent oder 0,6 Millionen Tonnen zurückgegangen, während sich die Anzahl der beladenen Fahrten um 2,5 Prozent erhöhte. Die Auslastung nahm also ab.
„Dies zeigt umso deutlicher, dass endlich konkrete Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Binnenschifffahrt zu stärken. Konkret muss auf der gesamten Donaustrecke von Deutschland über Österreich bis ans Schwarze Meer eine ganzjährig verfügbare Abladetiefe von 2,5 Meter bei Regulierungsniederwasser gewährleistet sein“, forderte der WKÖ-Obmann für Transport und Verkehr, Alexander Klacska.
„Noch kürzere Schleusenrevisionen und verstärktes präventives Wasserstraßenmanagement – vergleichbar mit der Schneeräumung auf der Autobahn – erhöhen die Verfügbarkeit des Verkehrsträgers“, ergänzte Wolfram Mosser, Berufsgruppenobmann der Schifffahrt in der WKÖ.
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