Wasserschutzpolizei NRW stellt neue WSP 1 in Dienst

Wasserschutzpolizei NRW stellt neue WSP 1 in Dienst

Die Wasserschutzpolizei Nordrhein-Westfalen hat ein neues Flaggschiff. Am 28. Januar taufte NRW-Innenminister Ralf Jäger die aktuelle WSP 1 auf der Düsseldorfer Wassersport-Messe Boot 2011. Stationiert ist das 1,5 Millionen Euro teure Patrouillen- und Ausbildungsboot in Duisburg.

Die Schiffstaufe mit Schifferseelsorger und Shantychor bei der Wasserschutzpolizei war auch für Minister Jäger kein alltäglicher Termin. Schließlich war das im Dezember 2010 ausgemusterte Vorgängerschiff fast 37 Jahre lang im Dienst. „Aus technischer Sicht kann man sicher ohne Übertreibung von einem Quantensprung sprechen“, schwärmte Jäger mit Blick auf die fahrende Wache, deren 26 Tonnen Leergewicht zwei insgesamt 1.102 Kilowatt starke MAN-Maschinen auf bis zu 50 Kilometer pro Stunde beschleunigen können.

Die neue WSP 1 komplettiert eine Flotte von insgesamt 14 Rhein- und 11 Kanalstreifenbooten, die insgesamt 750 Kilometer schiffbarer Wasserstraßen in NRW überwachen. Das Aluminium-Boot mit GFK-Aufbauten wurde am 24. April 2010 bei der SET Schiffbau und Entwicklungsgesellschaft Tangermünde mbH in Genthin auf Kiel gelegt. Am 17. November erfolgte die Werfttaufe, am 22. Dezember die Übergabe an das Land NRW, das ursprünglich zwei Millionen Euro für den Bootsneubau zur Verfügung gestellt hatte. Das von Werftgeschäftsführer Olaf Deter im Rahmen der europaweiten Ausschreibung erteilte Angebot habe dem Land geholfen, 500.000 Euro einzusparen, so Jäger, der auch die gute Zusammenarbeit über die große Entfernung zwischen Werft und Wasserschutz lobte.

„Die WSP 1 kann mit den ständig steigenden Anforderungen des heutigen Binnenschiffsverkehrs wirkungsvoll Schritt halten“, versicherte Jäger. An Bord befinden sich neben Kartenplotter und AIS erstmalig bei einem Boot der NRW-Wasserschutzpolizei ein Radargerät mit zwei Bildschirmen und einem System zur elektronischen Darstellung von Schiffskarten. Die Datenübertragung für die Steuergeräte erfolgt per Datenbus. Mit direktem Zugang ins Netzwerk der Polizei können Anzeigen und Berichte von unterwegs aus in die elektronische Vorgangsbearbeitung der Polizei übernommen werden. Eine bis unter die Wasserlinie abklappbare, hydraulische Bergeplattform am Heck erleichtert es den Polizisten, Personen aus dem Wasser zu bergen.

Ausgerüstet als schwimmende Befehlsstelle, werden künftig von der WSP 1 aus auch große Einsätze auf dem Rhein koordiniert. Die Maße des Rheinstreifenboot 2000 überschreitet das „multifunktionale Einsatzmittel“ dennoch nur unwesentlich. Mit 19 Metern ist es eineinhalb Meter länger und mit 5 Metern um 50 Zentimeter breiter. Über den Einsatz bei Schiffshavarien oder Feuerwerksveranstaltungen hinaus dient die WSP 1 auch als Ausbildungsboot für den Nachwuchs der Wasserschutzpolizei. Mussten die Beamten bei solchen längeren Einsätzen auf dem Vorgängerschiff noch zu sechst in einem Raum schlafen, stehen nun vier Doppelkabinen zur Verfügung. Bei schönem Wetter wird der Wasserschutz-Nachwuchs allerdings den Außenfahrstand vermissen, wie es ihn auf der alten WSP 1 von 1974 gab.

Technische Daten:

Motoren: 2x MAN V8-750 mit je 551 kW

Gewicht: ca. 26 t leer, ca. 30 t Reisegewicht

Länge / Breite / Tiefgang: 19 / 5 / 1,2 m

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