Heute wird der Mülheimer Hafen rein wirtschaftliche genutzt. Neben haffenaffinen Unternehmen sind im Umfeld auch solche ansässig, die nicht direkt auf einen Hafen angewiesen sind. Im Sinne der Gesamtwirtschaft und im Sinne der städtischen Wirtschaftspolitik sind den Unternehmen Planungssicherheit und Entwicklungsmöglichkeiten zu geben.
Generell benötigt die Wirtschaft Häfen für den Umschlag und als Liegeplätze für Binnenschiffe. Logistik im Sinne von Umschlag ist im Mülheimer Hafen nicht vorhanden. Aber es gibt Unternehmen, die auf den Hafenanschluss angewiesen sind, wie etwa die Schiffswerft und das Bautaucherunternehmen. Die IHK Köln schlägt vor, die Entwicklung des Hafengebietes in Hinblick auf Mehrfachnutzung zu prüfen, unter Einbeziehung der Vorgaben des Abstandserlasses und des Hochwasserschutzes. Dabei muss die Planung für die Zukunft möglichst flexibel gestaltet werden. Sie kann also schrittweise in Teilen des Hafengebietes umgesetzt werden.
Vor einer Neuentwicklung ist gemeinsam von öffentlicher Hand und Wirtschaft ein Konzept zu erarbeiten, dass die Bedürfnisse der Unternehmen berücksichtigt. Unternehmen, die keine Notwendigkeit für einen Hafenanschluss haben, muss bei einer freiwilligen Neuorientierung neue Fläche und Finanzhilfe geboten werden.
Der Rat der Stadt Köln hat 1988 ein Hafengesamtkonzept beschlossen, das bis heute nicht – im Falle Godorf – umgesetzt ist: Ausbau von Niehl und Godorf, sukzessive Zurückführung von Hafenflächen in Deutz und Mülheim, also nur noch Neuvermietung an hafenaffine Unternehmen. Allerdings sehen wir auch die Interessen der Grundstückseigentümer, an die wir appellieren, keine vorschnellen Entscheidungen zu treffen. Die IHK Köln begrüßt im Interesse ihrer Unternehmen ein koordiniertes und kooperatives Verfahren.
Der (gekürzte) Text erschien zuerst in Ausgabe 2/2013 des Magazins „Schiffahrt und Technik“.
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