Premicon schließt Flusskreuzfahrt-Fonds mangels Interesse

Standpunkt Personalwerbung: Starke Marke, schwacher Auftritt

Die Premicon AG hat den geschlossenen Fonds „Premicon Fluss-Klassik“ aus dem Angebot genommen. Wie das Münchener Emissionshaus am 7. März meldete, haben Anleger lediglich rund neun statt der geplanten 44 Millionen Euro investiert. Premicon-Vorstand Alexander Nothegger zeigte sich dennoch überzeugt, das restliche Eigenkapital schnell über andere Finanzierungsmöglichkeiten zu erlangen.

Die Rahmenbedingungen waren weitgehend günstig: Die Flusskreuzfahrt-Branche wuchs auch 2011, die vier zur Beteiligung gestellten Schiffe „TUI Sonata“, „TUI Allegra“, „TUI Melodia“ und „Dertour Mozart“ stehen laut Premicon unter langjährigen Charterverträgen.

Dennoch mieden die Anleger den Ende 2010 gestarteten Fonds. Während der Finanz- und Wirtschaftskrise wurden sie von Schiffsfonds aus den Container-, Bulker- und Tankermärkten enttäuscht, ist Nothegger überzeugt: „Leider werden die Flusskreuzfahrtschiffe immer dem Gesamtmarkt der Schifffahrt zugeordnet, obwohl sie mit den Frachtmärkten wenig gemeinsam haben.“

Keine Zusammenhänge sieht das Unternehmen zwischen der Zurückhaltung der Anleger und der ausgelaufenen Mehrwertsteuer-Ermäßigung für die Fahrgastschifffahrt: Weder Vertriebspartner noch Anleger hatten die Thematik angesprochen, so eine Premicon-Sprecherin. Ohnehin sei die seit September 2010 aufgekommene Diskussion erst sehr spät in die öffentliche Wahrnehmung geraten.

Neue Modelle in Planung

Für die bereits an dem Fonds beteiligten Anleger ändere sich durch die Schließung nichts. „Sie stehen gleichberechtigt neben anderen Eigenkapitalgebern“, so Nothegger, der weiterhin auf geschlossene Fonds setzen will. Dem nächsten Fondsangebot soll statt einer umsatzabhängigen Charter jedoch eine Bareboat-Charter mit größerer Sicherheit zugrunde liegen.

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