Neues Harbisch-Ankermodell erhält ZSUK-Zulassung

  • Von Christian Grohmann
  • 28.07.2011
  • Technik
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Neues Harbisch-Ankermodell erhält ZSUK-Zulassung

Bis zu 30 Prozent weniger Masse bringt der HA-DU-Anker im Vergleich mit dem Klippanker auf die Waage. Nun hat die HEINRICH HARBISCH Schiffswerft ihre Entwicklung aus den 70er Jahren überboten.

53,8 Prozent Gewichtseinsparung und bessere Haltekräfte stellte das Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e.V. (DST) bei dem neuen HA-DU Power Anker während der Versuchsfahrt am 2. März fest. Am 5. Juli stellte die Zentralstelle Schiffsuntersuchungskommission (ZSUK) ihre Zulassung aus und bescheinigte offiziell eine Gewichtseinsparung von 50 Prozent.

„Der HA-DU Power Anker hat sowohl bei einem Ankergrund mit groben Kies als auch mit feinem Sand deutlich höhere Haltekräfte als der Vergleichsanker und der HA-DU Anker“, urteilt DST-Ingenieur Helmut Broß in seinem Bericht an ZSUK und GL. Beide Organisationen hatten den von der DST durchgeführten Versuch überwacht.

Der ab sofort lieferbare HA-DU Power Anker ist eine Weiterentwicklung des HA-DU-Ankers. Seine Geometrie weicht insofern von seinem Vorgänger ab, als dass er über eine zusätzliche Platte verfügt, die sowohl die Haltekraft verbessert als auch die Ankertasche abschließt. Damit soll ein günstigeres Strömungsverhalten am Bug erzielt werden. „Dies ist der erste Ankertest seit 40 Jahren“, versichert Werftgeschäftsführerin Karin Wendt, deren Vater den HA-DU-Anker entwickelt hatte. „Das wurde auch mal Zeit, denn inzwischen sind die Schiffe deutlich gewachsen, ohne dass die Anker-Berechnungen angepasst wurden.“

Prüfaufbau und Ergebnisse

Die Versuche mit dem neuen Anker hat die DST mit einem Hydroklappschiff und einem Arbeitsschiff der Wasserbaufirma Hülskens auf dem Niederrhein vorschriftsmäßig nach Dienstanweisung Nummer 7 der Binnenschiffsuntersuchungsordnung (BinSchUO) durchgeführt. Der Vergleichsanker und der HA-DU Power Anker wurden mit einer 1:10 geneigten Schlepptrosse auf grobem und feinem Ankergrund bei Flusskilometer 820 und 870 innerhalb eines Geschwindigkeitsbereichs von 0 bis mindestens 5 Kilometer pro Stunde geschleppt. Ein kalibriertes Kraftmessglied mit Messverstärker „HBM“ erfasste die Haltekräfte des 576 Kilogramm schweren Prüflings, zeitgleich maßen die Prüfer die Geschwindigkeit über Grund mit einem GPS-Handgerät.

Laut Protokoll zeigen die digital erfassten Daten, dass der Klippanker bei grobem Kies im Mittel 9 Kilonewton und bei feinem Sand knapp 21 Kilonewton Haltekraft aufweist, der HA-DU Power Anker bringt es in grobem Kies im Schnitt auf 33 Kilonewton, beziehungsweise knappe 64 Kilonewton bei feinem Sand.

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