Nette Geste löst Polizeieinsatz auf Fahrgastschiff aus

Standpunkt Personalwerbung: Starke Marke, schwacher Auftritt

Man hätte ihn auch ganz unverbindlich ansprechen können. Doch die „männliche Person arabischen Aussehens, die Bilder mit dem Mobiltelefon fertigen und ständig Nachrichten versenden würde“, wie es in der Polizeimeldung vom 5. Juni hieß, ließ Nervosität an Bord der MS „Rhein Star“ aufkommen. So bat man die stellvertretende Schiffsführerin, die Polizei zu benachrichtigen.

„Man kommt sich vor wie im falschen Film, wenn der Veranstalter mit so einem Verdacht an einen herantritt“, sagte Bianca Rössler, Geschäftsführerin bei der gleichnamigen Reederei, im Rückblick gegenüber Bonapart. „Also haben wir uns erst einmal für die sichere Seite entschieden und die Polizei verständigt, die dann gute Arbeit geleistet hat.“

Außenseiter bei der Anschlagskoordination?

An Bord befanden sich rund 400 US-Bürger, die an der Charterrundfahrt einer amerikanischen Studentenvereinigung teilnahmen. Unter ihnen auch eine größere Anzahl Soldaten. Der eifrige Smartphone-Nutzer gehörte anscheinend nicht zur Gesellschaft. Sein Verhalten ließ zumindest manche befürchten, bei der Rückkehr nach Mainz stehe ein Angriff US-feindlicher Personen bevor.

Also rückte die Wasserschutzpolizei Wiesbaden an, um das Schiff zu begleiten. Am Anleger in Mainz sondierte unterdessen eine Zivilstreife die Lage. Als die „Rhein Star“ fest machte, kontrollierten Einsatzkräfte den Verdächtigen.

Überschüssige Tickets verschenkt

Das Ergebnis der Ermittlung: Vor der Abfahrt hatten geladene Gäste überzählige Tickets an zufällig am Ufer stehende Passanten verschenkt. Zu den Glücklichen gehörte auch der arglose Mann, der nach der Kontrolle sofort wieder entlassen wurde. Gut vorstellbar, dass der Betreffende zuvor an Bord fleißig seine sozialen Netzwerke über die freundliche Geste der Amerikaner informiert hatte. Was er hinterher erzählt hat, ist nicht überliefert.

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