Nach Schiffskollision auf der Donau: 157 Kreuzfahrt-Passagiere von Bord

Standpunkt Personalwerbung: Starke Marke, schwacher Auftritt

Ein abruptes Ende fand die Fahrt der „Avalon Tranquility“ am 2. September. Bei Winzer im Landkreis Deggendorf kollidierte das Flusskreuzfahrtschiff mit einem kurz zuvor havarierten Schubleichter, der sich laut Polizeiangaben losgerissen hatte. Der Streckenabschnitt ist seither gesperrt.

Bei der Evakuierung wechselten 157 Fahrgäste aus den USA, Australien und Neuseeland sowie 34 von 41 Besatzungsmitglieder auf die herbeigeeilte „River Empress“. Bis auf eine 71-jährige Australierin, die der Rettungsdienst mit einem Schock in ein Klinikum einlieferte, kamen alle glimpflich davon. Wegen des starken Wassereinbruchs drohte die „Avalon Tranquility“ zwischenzeitlich zu sinken. Am 3. September gab die Polizei jedoch Entwarnung, nachdem Taucher  das Leck notdürftig geflickt hatten.

Unfall als Unfallfolge

Gegen 21.30 Uhr passierte die „Avalon Tranquility“ auf der Fahrt von Passau nach Regensburg die Unfallstelle vom Nachmittag. Durch den erzeugten Wellengang löste sich der am Ufer befestigte Schubleichter aus seiner Verankerung und stieß mit dem Kreuzfahrer zusammen. Der Leichter drückte das Personenschiff gegen einen Stein auf dem Flussgrund. Dieser riss ein Loch in die Bordwand des Maschinenraums.

Dem Schiffsführer gelang es, sein maltesisch beflaggtes Schiff am linken Donauufer auf Höhe des Sportplatzes Winzer anzulegen. Die flussabwärts fahrende „River Empress“ bot sofortige Hilfe an und brachte die Passagiere und einen Großteil der Besatzung in den Hafen Deggendorf. Lediglich eine siebenköpfige Notbesatzung blieb an Bord. Feuerwehr und THW hielten den Havaristen mit Pumpen über Wasser, bis Taucher trotz der starken Strömung das etwa 40 mal 60 Zentimeter große Leck notdürftig reparieren konnten.

Bis auf weiteres soll die Schifffahrt auf der Donau gesperrt bleiben. Ein Schleppschiff ist zu der Unfallstelle unterwegs, um den Havaristen noch am 4. September in den Hafen Deggendorf zu verholen. Den entstandenen Schaden konnte die Polizei bislang ungenau auf mehrere hunderttausend Euro beziffern. Ob und wie die Kreuzfahrer Ihre Reise von Budapest nach Amsterdam fortsetzen können, ist nicht bekannt.

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