Die Tognum-Gruppe hat den Bau eines neuen Werks in der polnischen Stadt Stargard Szczecinski angekündigt. Dort soll die Tochtergesellschaft MTU Polska ab Ende 2013 Zylinderköpfe, Kurbelgehäuse und andere Komponenten der 2000er und 4000er-Motorenbaureihen fertigen, teilte das Unternehmen im März mit.
Neben der Produktion sollen auch Entwicklungseinrichtungen in Polen aufgebaut werden. Von einer Abwanderung aus Deutschland ist bei Tognum aber nicht die Rede. „Der teilweise Umzug nach Stargard schafft Platz, um die in Friedrichshafen verbleibenden Fertigungs- und Montagelinien auszubauen“, bekräftigte der stellvertretende Tognum-Vorstandsvorsitzende Dr. Ulrich Dohle, auch verantwortlich für Technology & Operations. „Friedrichshafen bleibt unser Leitwerk für die Schwerpunkte Forschung, Entwicklung und Produktion.“
Das neue Werk soll dem Hauptstandort am Bodensee, dessen Gelände nur noch begrenzte Erweiterungsmöglichkeiten bietet, als Zulieferer dienen. Ebenso den beiden Werken in China und den USA. Ein 20 Hektar großes Grundstück ist bereits erworben, einige behördliche Genehmigungen stünden jedoch noch aus. Das Werk soll einmal 200 Mitarbeiter beschäftigen, die Kosten belaufen sich laut Firmenangaben auf über 90 Millionen Euro. In Friedrichshafen will Tognum eine ähnliche Summe investieren.
Expansion International
Zu den wichtigen Standortfaktoren von Stargard Szczecinski zählt Tognum ein großes Fachkräftepotenzial sowie die Nähe zu den Seehäfen: Bis zum Hafen Stettin etwa sind es rund 40 Straßenkilometer. Für Binnenschiffe, auf denen die Motoren der Baureihe 4000 zum Einsatz kommen, bleibt da allerdings nicht viel zu tun.
Tognum verzeichnete in 2011 Auftragseingänge in Höhe von 3,2 Milliarden Euro, 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Umsätze waren um 15,9 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro geklettert. Davon erwirtschaftete das Unternehmen 85,3 im Ausland.
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