Lässt Frankreich „Seine-Schelde-Kanal“ fallen?

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Der Canal-Seine-Nord eines der größten europäischen Wasserstrassenausbauprojekte steht auf der Kippe. Wie Anfang September bekannt wurde, hat sich das Firmenkonsortium Bouygues aus dem Projekt zurückgezogen.

Bouygues und der Kokurrent Vinci hatten sich 2011 als Public-Private-Partner für das Anfangs auf ca. 4,3 Milliarden teure Kanalprojekt beworben. Inzwischen werden die Kosten für den 106 km langen Kanal auf 5 bis 6 Milliarden Euro geschätzt. Nach dem Regierungswechsel in Frankreich hatte Transportminister Frédéric Cuvillier angekündigt, die Finanzierung des Projektes neu kalkulieren zu lassen. Ergebnisse sollen erst Beginn 2013 vorliegen. Angesichts der leeren öffentlichen Kassen gehen Fachleute davon aus, dass die Nachkalkulation das Aus für den Kanal bedeutet. Denn neben den wohl zu erwartenden erheblichen Kostensteigerungen ist die neue Regierung auch kein Freund von öffentlich-privater Co-Finanzierung. Private Unternehmen sollten ursprünglich 50 Prozent der Baukosten tragen.

Verkehrsminister Cuvillier hat das Projekt (zumindest offiziell) noch nicht abgehakt. Es müssten aber weitere Geldgeber gefunden werden. Dabei blickt der Franzose vor allem nach Brüssel, dass bisher 6,22 Prozent der Baukosten übernehmen will.

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