Herzinfarkt und Unfall überschatten Bergungsaktion bei Lorchhausen

  • Von Christian Grohmann
  • 10.01.2014
  • Panorama
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Ein Koppelverband mit 5.300 Tonnen Kohle an Bord hat sich am 6. Januar bei Lorchhausen auf dem Rhein festgefahren. Wie Wasserschutzpolizei und Medien berichteten, brach während der Bergungsaktion ein 68-jähriger Helfer tot zusammen, ein Matrose erlag später seinen schweren Kopfverletzungen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, ob der niederländische Verband zu tief abgeladen war.

Zum Zeitpunkt der Havarie war der Verband mit einem Vorspannboot zu Berg unterwegs. Als ein anderes Schiff das Gespann überholte, geriet der Kohlefrachter außerhalb des Fahrwassers und lief auf Grund. Erste Freischleppversuche am gleichen Tag misslangen, auch nachdem Motorschiff und Leichter getrennt worden waren.

Am folgenden Morgen begann ein Kranschiff, den Frachter zu entladen, so dass der Leichter am gleichen Tag freigeschleppt werden konnte. Zwei von drei eingesetzten Schleppern gelang es dann am 8. Januar gegen Mittag, das Motorschiff aus seiner misslichen Lage zu befreien. Die Schifffahrt war während der Bergungsaktion über mehrere Stunden gesperrt.

Update: Bergungsarbeiten unter unglücklichem Stern

Schon zu Beginn der Arbeiten war ein Besatzungsmitglied der Bergungsfirma tot zusammengebrochen. Wie die FAZ berichtete, war der Mann zu diesem Zeitpunkt nicht aktiv an der Bergung beteiligt. Der an Bord gebrachte Notarzt stellte eine Herzattacke als Todesursache fest. Am späten Nachmittag des 7. Januar brach laut Wormser Zeitung ein Tau und verletzte den Matrosen eines der Bergungsschiffe am Kopf. Der Schwerverletzte wurde mit dem Hubschrauber in eine Frankfurter Klinik gebracht und musste operiert werden. Er starb vier Tage später im Krankenhaus an seinen Verletzungen, meldete der Hessische Rundfunk. Warum das Tau brach, soll ein Gutachten klären.

Der Havarist trug kein Leck davon und durfte seine Fahrt Richtung Mannheim fortsetzen. Wie die Wasserschutzpolizei gegenüber der Wormser Zeitung bekannt gab, hätte der stark beladene Verband oberhalb der Havariestelle ohnehin Probleme mit dem Tiefgang bekommen. Die Ermittlungen von Waserschutzpolizei und Staatsanwaltschaft dauern an.

Zur Position im Bonapart Havarie Monitor

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