Geldbußen in Holland steigen signifikant

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Wer ab dem 1. Juli mit einem unterbemannten Schiff in Holland unterwegs ist, sollte ein dickes Konto haben. Denn die Geldbußen für diese – und andere – Übertretungen des Binnenvaartwet werden deutlich höher.

Die im holländischen Amtsblatt (Staatscourant) am 26. Mai veröffentlichte und zum 1. Juli in Kraft tretende Neufassung der Binnenvaartregeling hat es in sich. Es beginnt noch relativ billig: der Einsatz eines Schiffes ohne gültige Zulassungspapier kostet „nur“ 500 Euro. Dann wird’s knackig:

  • Einsatz eines Schiffes ohne gültiges Untersuchungszertifikat:  1.250 Euro
  • Einsatz eines Schiffes, welches nicht den technischen
    Anforderungen entspricht:                                            max. 5.000 Euro
  • Ein fehlender Schiffsführer:                                                    5.000 Euro
  • Ein fehlender Steuermann:                                                    4.000 Euro
  • Ein fehlender Vollmatrose:                                                    3.500 Euro
  • Ein fehlender Matrose:                                                          3.000 Euro
  • Ein fehlender Leichtmatrose:                                                 2.500 Euro

Die Bußen für fehlendes Personal werden um 50 Prozent reduziert, wenn sie Angestellen in Lohndienst auferlegt werden.

  • Nichteinhalten der Ruhezeiten, 1-5 Stunden:                  300 – 1.200 Euro
    länger als 5 Stunden:                                                    300 Euro/Stunde
  • Einsatz eines Schiffes bei verlängerten Einsatzzeiten
    (A1 Fahrt) ohne dass ein Tachograph an Bord ist:                    800 Euro
  • Einsatz eines Schiffes bei Wechsel der Einsatzzeit, ohne
    die vorab vorgeschriebenen Ruhezeiten:                                 1.000 Euro

Eine schwangere Frau 14 Tage um den erwarteten Termin ihrer Niederkunft als Teil der Mimimumbesatzung einzusetzen, kostet hingegen nur 200 Euro Buße.

Ausbleibende Absprache

Wie das Ministerium für Infrastrukur und Umwelt in der Veröffentlichung schreibt, wurde die Änderungen mit dem Centraal Bureau voor de Rijn en Binnenvaart (CBRB) besprochen. Diese Aussage weißt das CBRB zurück. Es habe zwar einen Gesprächstermin gegeben, dabei sei es aber nur informativ über die Charterfahrt (Personenschifffahrt) gegangen. Der Verband BLN-KSV wurde gar nicht gefragt. Erst in der nächsten Woche soll es ein Gespräch zwischen BLN-KSV und dem Ministerium geben.

Den gesamten Bußgeldkatalog finden Sie hier.

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