Fahrgastschifffahrt stellt Gros der neuen Binnenschiffer-Azubis

Fahrgastschifffahrt stellt Gros der neuen Binnenschiffer-Azubis
Der Ausbildungsberuf "Binnenschiffer" erfährt Zulauf. Bild: BDB

61 angehende BinnenschifferInnen haben zum Jahresanfang ihre Ausbildung am Schiffer-Berufskolleg in Duisburg begonnen. Zusammen mit den höheren Jahrgängen betreut das Team des Schulschiffs „Rhein“ im aktuellen Kurs somit 143 Auszubildende an Bord, meldete der Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) als dessen Betreiber am 10. Januar.

BDB-Präsident Georg Hötte freute sich über die wachsende Initiative der Schifffahrtsbetriebe gegen den drohenden Fachkräftemangel und die finanzielle Ausbildungsunterstützung durch das Bundesverkehrsministerium. „Das Gewerbe ist auf junges und gut ausgebildetes Personal angewiesen. Mehr als 40 Prozent der Schiffsführer sind älter als 50 Jahre. Hier muss gegengesteuert werden“, so Hötte vor dem Hintergrund eines schwachen Ausbildungsengagements in den 90er Jahren.

Kabinenschifffahrt erkennt Ausbildungsbedarf

Der aktuelle Berufsschulkurs sei so gut belegt wie seit 1980 nicht mehr. Erstmals seien auch Kabinenschiffer dabei, berichtete BDB-Geschäftsführer Jörg Rusche gegenüber Bonapart. Zwar sei die Personenschifffahrt in jedem Winterlehrgang saisonbedingt stark vertreten, doch übersteige die Zahl der Azubis aus der Fahrgastschifffahrt sogar die Zahl derer aus der Güterschifffahrt.

Aufgrund der vereinbarten Kooperation mit den Kantonen Basel Stadt und Land seien auch wieder Schweizer dabei. Die meisten Azubis kämen aber wie üblich aus Nordrhein-Westfalen. Mit 16 jungen Frauen falle die Quote der angehenden Binnenschifferinnen höher aus als bisher. Genaue Zahlen über die Verteilung der Schiffsjungen und -mädchen auf Reedereien, Partikuliere, die Ausbildungsinitiative ABI, Personen-, Tank- oder Trockenschifffahrt nannte Rusche nicht – es sei jedoch von allem etwas dabei.

Schulschiff, Hotel und Schiffergemeinde

Allerdings können derzeit nur 94 Berufsschüler an Bord des schwimmenden Internats übernachten, das zugleich praktische Ausbildungs- und Begegnungsstätte ist. „Zwar werden alle an Bord verpflegt, unterwiesen und praktisch geschult; für die Unterbringung mussten wir jedoch wie schon in vergangenen Jahren auf Hotels sowie die Schiffergemeinde zurückgreifen“, erklärte Rusche. Ein Aufsichtsproblem für die unter 18-jährigen gebe es nicht, da viele Azubis höhere Schulabschlüsse und damit auch ein höheres Alter mitbrächten.

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