Der langjährige Präsident der Wasser- und Schifffahrtsdirektion West, Dipl.-Ing. Raymund Hinricher ist am 9. Mai im Alter von 83 Jahren verstorben. Hinricher hat wie kein anderer die Entwicklung der Bundeswasserstraßen im Westen vorangetrieben.
1976 übernahm er in seiner Heimatstadt Münster die Leitung der WSD West. Seine Amtszeit stand im Zeichen großer und weitreichender Baumaßnahmen: Auf dem Niederrhein begann ein umfangreiches Bauprogramm, das der zunehmenden Eintiefung des Flusses entgegenwirkt und bis heute hilft, die Flusssohle zu stabilisieren.
Der Ausbau der westdeutschen Kanäle wurde – zusammen mit dem Land NRW – forciert. So wurden während Hinrichers Präsidentschaft von 1976 bis 1993 neun Schleusenneubauten und Streckenausbauabschnitte mit zahlreichen neuen Querbauwerken fertiggestellt.
Meilensteine im westdeutschen Kanalwasserbau
Höhepunkt seiner Präsidentschaft war 1989 – pünktlich zum 90jährigen Bestehen des Dortmund-Ems-Kanals – die Fertigstellung der Schleuse Henrichenburg und der Abschluss der Ausbaumaßnahmen am Wesel-Datteln-Kanal. Damit konnten erstmals große Schiffseinheiten vom Rhein bis nach Dortmund fahren.
Überzeugender Fürsprecher der Binnenschifffahrt
Das Verkehrssystem Schiff-Wasserstraße von heute ist ohne die Ziele dieses aufgeschlossenen und innovativ denkenden Präsidenten nicht denkbar. Sein intensiv geführter Modernisierungskurs wurde gestützt durch die von ihm gepflegten engen Kontakte zur Binnenschifffahrt, zu anderen Verbänden und Behörden und zu vielen Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft.
Aufgrund seiner umfassenden Fachkenntnisse und Erfahrungen war er Mitglied in zahlreichen Gremien und Ausschüssen. Auch nach seiner Pensionierung war sein Rat gefragt. Es war ihm immer ein besonderes Anliegen, bei einer möglichst breiten Öffentlichkeit für die Belange der Binnenschifffahrt und die Aufgaben der WSD-West zu werben. Mit Raymund Hinricher verliert die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung einen überzeugenden Fürsprecher für die Binnenschifffahrt und klugen Ratgeber im Wasserstraßenbetrieb und –bau.
Hans-Wilhelm Dünner / WSD West
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