Dortmunder Hafen meldet bestes Ergebnis seit Jahrzehnten

  • Von Axel Götze-Rohen
  • 16.03.2012
  • Häfen
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Dortmunder Hafen meldet bestes Ergebnis seit Jahrzehnten

Der Dortmunder Hafen hat im vergangenen Jahr ein positives Geschäftsergebnis von 1,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Das Gesamtvolumen der umgeschlagenen und transportierten Güter lag bei 5,18 Millionen Tonnen, meldete die Dortmunder Hafen AG am 15. März. Das entspricht einem Plus von 3,2 Prozent oder 160.000 Tonnen gegenüber 2010.

Von dem Gesamtumschlag entfielen einschließlich Container 2,55 Millionen Tonnen auf das Schiff – ein Plus von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Gesamttonnage der Eisenbahntransporte im Hafenbereich wuchs 2011 um 5,3 Prozent auf 2,63 Millionen Tonnen.

„Uns war sehr wohl bewusst, dass uns die Auswirkungen der Wirtschaftskrise über Jahre begleiten würden. Vor diesem Hintergrund sind wir mit den Umschlag- und Transportzahlen der Dortmund Hafen-Gruppe zufrieden, mit dem erzielten Gewinn sowieso,“ kommentierte Hafenchef Manfred Kossack die Ergebnisse. „Darüber hat die Dortmunder Hafen AG als treuhänderische Verwalterin der Grundstücke im Hafengebiet rund 4,5 Millionen Euro an die Stadtkasse überwiesen, das sind fast 10 Prozent mehr als 2010.“

Umschlagstärkste Gütergruppe war 2011 mit Abstand der Container, der mit 851.000 Tonnen ein Drittel des Gesamtumschlages ausmachte. Der Boxen-Umschlag wuchs um 5,7 Prozent gegenüber 2010. Mit rund 175.000 umgeschlagenen Containern steuert das Terminal weiter auf seine Kapazitätsgrenze von 180.000 Ladeeinheiten zu. „Der hohe Stellenwert des Hafens für den Standort Dortmund hat sich nicht geändert, nach wie vor erspart der Hafen dem Ruhrgebiet täglich 1.000 LKW-Fahrten“, ist Kossack überzeugt.

Damit der positive Trend gewahrt wird, hat der Hafenbetreiber in 2011 das Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik in Dortmund beauftragt, weitere Entwicklungspotenziale des Hafens zu identifizieren. Ein Ergebnis: der Bau der neue KV-Anlage für Kontinentaltransporte wurde als ausdrücklich erforderlich für den Logistikstandort beschrieben. Als weitere Schwerpunkte der zukünftigen Arbeit werden weitere Marketingaktivitäten in Richtung der Seehäfen, ein Schwergutterminal sowie die Gleisanbindung der Dortmunder Eisenbahn an den Logistikpark Westfalenhütte genannt.

Kritik am BMVBS

Kritisch sieht der Dortmunder Hafen die vom Bundesverkehrsministerium geplante  Kategorisierung der Bundeswasserstrassen, die Investitionen in großen Teilen des westdeutschen Wasserstraßensystems stark einschränke. „Durch die Kategorisierung werden die Bemühungen der Dortmund Hafen-Gruppe, Gütertransporte auf das Binnenschiff zu verlagern, fast untergraben“, sagte Markus Bangen, der Generalbevollmächtigte des Hafens. Kossack ergänzt: „Wie sollen wir einen Investor für den Hafen und ökonomisch und ökologisch sinnvolle Schiffstransporte begeistern, wenn dieser gleichzeitig das Risiko eingeht, dass die Wasserstraßeninfrastruktur bald nicht mehr ausreicht?“

Neuer Vorstand 2013

Manfred Kossak ist neben seiner Funktion als Alleinvorstand der Dortmunder Hafen AG auch Vorstandsmitglied der Konzernmutter DSW21 (Dortmunder Stadtwerke) und Geschäftsführer der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH. Um die ambitionierten Ziele erreichen zu können, soll die Dortmunder Hafen AG ab Januar 2013 aber von einem Vorstand geführt werden, der sich ausschließlich dieser Arbeit widmet.

Diese Aufgabe soll Uwe Büscher übernehmen. Der 46-jährige wechselt damit innerhalb des Stadtwerke-Konzerns aus der Position des Vorstandsreferenten für strategische Unternehmensentwicklung der Konzernmutter zum Hafen. Bisher war Bücher unter anderem für Planung und strategische Ausrichtung der neuen KV-Anlage im Dortmunder Hafen verantwortlich, deren Investor DSW21 ist.

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