Deutsche Binnenflotte schrumpft weiter

Deutsche Binnenflotte schrumpft weiter

Die Zahl der in Deutschland registrierten Binnenschiffe ist 2015 auf 4.521 Einheiten geschrumpft. Wie die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung am 11. August bekannt gab, zählt die Zentrale Binnenschiffsbestandsdatei für das vergangene Jahr 51 Wasserfahrzeuge weniger.

So sank die Zahl der Gütermotorschiffe trotz zwölf Neuzugängen von 842 auf 805 Einheiten ab. Die Transportkapazität der Flotte beträgt nunmehr 1,07 anstatt zuvor 1,11 Millionen Tonnen. Der durchschnittliche Laderaum fasst mit 1.334 allerdings rund 15 Tonnen mehr. Bei den nun 748 Güterschubleichtern waren allerdings kleinere Einheiten gefragt: 18 Neuzugänge brachten lediglich 33.504 Tonnen Ladekapazität mit, während 20 Abgänge die Kapazität um 42.558 Tonnen verringerten. Die durchschnittliche Kapazität verringerte sich somit von 1.024 auf 1.015 Tonnen.

Gütermotorschiffe sind nun durchschnittlich mit 635 Kilowatt Antriebsleistung versehen. Zuvor waren es 623 Kilowatt. Die Installierte Motorleistung pro Tonne stieg damit leicht von 0,473 auf 0,476. Eine Aussage über die Effizienz kann daraus allerdings nicht pauschal abgeleitet werden, da etwa bei Vater-Sohn-Antriebskonzepten die gesamte Leistung nie gleichzeitig abgefragt wird. Ähnliches gilt für Hybridsysteme, die auch zur Deckung des Strombedarfs an Bord dienen.

Tankerflotte wächst minimal

Die Binnentankerflotte wuchs bei 23 Neubauten um ein Schiff an. Sie zählt nun 363 Einheiten mit einer Kapazität von knapp 691.000 Tonnen. Trotz der höheren Austauschquote änderten sich die Durchschnittswerte pro Schiff nur leicht: Das gemeine Tankmotorschiff fasst mit 1.904 Tonnen gerade mal drei Tonnen mehr als zuvor und ist mit 964 Kilowatt nur zwei Kilowatt stärker motorisiert als im Vorjahr. Zwei neue Tankschubleichter erweiterten die Gesamtkapazität der nun 39 nicht motorisierten Einheiten dieser Sparte um 3.211 Tonnen auf 40.223 Tonnen.

Weitere Zahlen

Mit 238 Einheiten fahren nun neun Schubboote mehr unter deutscher Flagge als im Jahr zuvor. Die heimische Fahrgastschifffahrt ging dagegen leicht zurück: Trotz neun Neuzugängen waren mit 808 Tagesausflugsschiffen vier Einheiten weniger als im Vorjahr auf den Flüssen unterwegs. Die weiße Flotte auf den Seen zählte mit 130 „Dampfern“ ein Schiff weniger. Während immer mehr Kabinenschiffe unter ausländischer Flagge auf Rhein und Donau verkehren, waren in Deutschland nur noch 60 statt zuvor 61 Flusskreuzfahrtschiffe registriert.

Die Zeit der Schleppschifffahrt ist nun auch in der Statistik vorbei: Der Bestand von 44 Schleppkähnen wird nicht mehr separat ausgewiesen. Schwimmende Geräte sind ebenfalls nicht erfasst. Die ausführlichen Zahlen aller Sparten sind auf den Statistik-Seiten des ELWIS-Portals zu finden.

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