Destatis korrigiert Binnenschifffahrts-Wachstum 2010 leicht nach unten

Destatis korrigiert Binnenschifffahrts-Wachstum 2010 leicht nach unten

Das Wachstum der Binnenschifffahrt in Deutschland fällt ein wenig kleiner als erwartet aus. Am 13. April korrigierte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden seine Wachstums-Kennzahlen für das Jahr 2010 von Ende Januar von 14 auf 12,8 Prozent. Dennoch spricht die Branche angesichts des Container-Rekords von einem Erfolg.

Nach den erneut als vorläufig gekennzeichneten Angaben ist die Beförderungsmenge gegenüber 2009 nicht auf 233, sondern auf 229,9 Millionen Tonnen gestiegen. Das sind knapp 16 Millionen Tonnen weniger als im Vorkrisenjahr 2008. Spitzenwerte erzielte allerdings die Containerschifffahrt: Mit 2.186.000 Standardcontainereinheiten wurden nie zuvor mehr Boxen auf Flüssen und Kanälen befördert.

Wesentlich geprägt wurde der Aufschwung der Binnenschifffahrt im Jahr 2010 durch den zuvor stark krisengebeutelten Empfang aus dem Ausland. Er nahm um fast 20 Millionen Tonnen oder knapp ein Viertel zu. Mit einem Plus von 3,1 Millionen Tonnen beziehungsweise 16,3 Prozent verzeichnete auch der Durchgangsverkehr ein dynamisches Wachstum. Verglichen damit fallen der Verkehr innerhalb Deutschlands und der Versand ins Ausland merklich ab. Beide Relationen erreichen nur Zuwachsraten von 2,8 beziehungsweise 3,1 Prozent. Absolut nimmt die ausschließlich zwischen deutschen Binnenhäfen beförderte, beziehungsweise die ins Ausland gesendete Gütermenge nur um jeweils 1,5 Millionen Tonnen zu.

Unverzichtbares Glied in der Logistikkette

Von den Mineralölerzeugnissen mit 2 Prozent bis zu Erzen und Mitallabfällen mit 36 Prozent erzielten die meisten Güterarten Zuwächse. Grund für die Anstiege bei der Beförderung von Erzen, Metallabfällen und festen mineralischen Brennstoffen dürfte die rasante Erholung der Montanindustrie sein. Der Transport von Steinen und Erden ging um 0,9 Prozent zurück, dies schreiben die Statistiker der immer noch verhaltenen Entwicklung im Baubereich zu. Nahrungs- und Futtermitteltransporte nahmen um 1,4 Prozent ab.

Für den Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt belegen diese Erfolgszahlen, dass die Binnenschifffahrt ein in deutschen und europäischen Logistikketten ein unverzichtbares Glied darstellt. „Die Industrie und die verladende Wirtschaft setzen auf die hohe Leistungsfähigkeit, die Zuverlässigkeit und Umweltverträglichkeit dieses Verkehrsträgers“, meldete der Verband am 14. April. Aktuell zählt der BDB 2.676 Frachtschiffe unter deutscher Flagge.

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