Black-Lists in der Tankschifffahrt

Black-Lists in der Tankschifffahrt

Black Lists in der Tankschifffahrt sind vergleichbar mit schwarzen Löchern im Weltall: keiner hat sie gesehen, aber sie existieren offensichtlich. Bonapart will ihnen auf die Schliche kommen.

Die großen Mieralöl- und Chemiekonzerne vertrauen bei der Frage nach den Sicherheitsstandards auf das European Barge Inspection Scheme (EBIS). Aber ein Schiff, dass anstandslos eine Überprüfung durch eine EBIS-Kontrolle gekommen ist, darf und kann deswegen noch lange nicht für jeden Verlader eingesetzt werden. Diese führen nach Überzeugung der Tankschifffahrtsbranche schwarze Listen, auf denen die Schiffe stehen, die weder für Transporte eingesetzt, noch geladen oder gelöscht werden.

Das Spektrum der Gründe, aus denen ein Schiff auf eine solche Liste kommt, ist breit. Technische Mängel oder Probleme bei einem EBIS-Check sind nachvollziehbar. Aber, so berichten viele Tankschifffahrtsunternehmer, es reicht auch schon mal ein Schiffsführer, der es beim Laden oder Löschen an Respekt und Höflichkeit mangeln lässt. Oder die Insolvenz des Schiffsbefrachters.

Das Problem: wer, warum und wo auf einer Black List steht, ist undeutlich. Und auch die Gründe dafür können nicht hinterfragt werden. Bonapart will versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen. Da davon auszugehen ist, dass auch wir eine solche Liste nicht bekommen werden, bitten wir um die Hilfe der Unternehmer in der Tankschifffahrt.

Wir bitten Eigner, Befrachter oder Reedereien, uns ihre „geblacklisteten“ Schiffe zu melden. Es reichen Angaben über Schiffstyp, Einzel- oder Doppelhülle, ungefähre Tonnage und Alter sowie die Namen der Firmen, auf deren vermutlichen Black-Lists das Schiff oder die Schiffe stehen.

Wir werden die Daten sammeln und anonymisieren. Um zu vermeiden, dass Rückschlüsse auf Schiffsname und Eigner möglich sind, werden wir die Ergebnisse in Gruppen zusammenfassen.

Bonapart garantiert den Unternehmen absolute Anonymität. Bevor wir die Tabelle veröffentlichen, werden wir die Ergebnisse zur Freigabe vorlegen. Die Aktion soll zunächst vier Wochen lang laufen. Die Ergebnisse werden aber erst veröffentlicht, wenn eine aussagekräftige Anzahl von Meldungen eingegangen ist.

Analog dazu läuft auch eine Umfrage zum Thema.

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