Im Jahr 2017 konnte der nasse Verkehrsträger die transportierte Gütermenge stabil halten: Mit einem laut Statistischem Bundesamt kleinen Wachstum von 0,6 Prozent auf 222,7 Millionen Tonnen sowie einem Plus von 5,3 Prozent auf 2,6 Millionen Standardcontainereinheiten (TEU) trotz ungünstiger Wasserstände zeigte sich die Branche zufrieden. Für die kommenden Jahre prognostiziert das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) dagegen einen leichten Rückgang.
So beziffert die am 5. April veröffentlichte Mittelfristprognose zwar noch ein 0,9-prozentiges Wachstum für 2018, geht von 2019 bis 2021 aber von einem jährlichen Rückgang um 0,1 Prozent im Güterverkehrsaufkommen sowie um 0,3 Prozent in der Verkehrsleistung aus. Je nach Auslegung lässt sich so von Stagnation oder Stabilität für den Prognosezeitraum sprechen; der absolute Wert läge immer noch oberhalb der Jahreswerte ab 2015.
Stärke oder Schwäche?
Als Erschwernis des vergangenen Jahres nennt das BAG lange Niedrigwasserperioden auf dem Rhein und in den übrigen Flussgebieten. Zudem seien deutliche Transporteinbußen bei Kohle festzustellen gewesen, man schätzt die Verluste auf elf Prozent. Das wirke sich stark auf das Gesamtergebnis der Binnenschifffahrt aus. Zuwächse gab es dagegen auf dem Rheinkorridor, der durch den wachsenden Containerumschlag in den ZARA-Häfen beflügelt wurde. Da die zugewonnenen leichteren Güter die Verluste im Massengutbereich über die kommenden Jahre nicht kompensierten, könne das Binnenschiff mit seinen freien Kapazitäten im angespannten Transportmarkt stärker als Alternative berücksichtigt werden.
Während das BAG die sich verändernden Güterströme, die klimabedingte Unzuverlässigkeit des Schiffstransportes und den zunehmenden Mangel an fahrendem Personal als Schwierigkeiten für den Binnenschiffsverkehr benennt, sieht der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) zumindest die Punkte Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit gegeben: Der Verband findet es bemerkenswert, dass das gute Ergebnis von 2017 trotz zeitweilig ungünstiger Wasserstände durch Niedrig- oder Hochwassersituationen erzielt wurde. Das Thema Infrastruktur wurde in diesem Zusammenhang von keiner Seite thematisiert.
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