Schleusensanierung Kembs: Teilentwarnung für Oberrheinhäfen

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Mit Schlagzeilen wie „Basel 2016 für große Rheinschiffe unerreichbar“, „Schifffahrt fürchtet Ausfall“ oder „Schleusen-Sanierungen bringen Nadelöhr vor Basel“ hatten Schweizer Medien Anfang Oktober für Unsicherheit in Schifffahrtskreisen gesorgt. Das hat die in Basel ansässige Ultra-Brag veranlasst, mit einer Meldung vom 16. Oktober einige falsch gezogene Schlüsse zu berichtigen.

Ab dem 29. Februar 2016 saniert die französische Wasserstraßenverwaltung VNF die Ostkammer der Schleuse Kembs. Die Arbeiten dauern trotz erwirktem Zwei- bis Dreischichtbetrieb bis voraussichtlich Ende 2016. Der Verkehr läuft so lange ausschließlich über die Westkammer. Beide Kammern seien mit 22,80 Meter gleich breit, die Durchfahrtshöhe der Hubtore mit sieben Metern identisch hoch. Die Ostkammer ist mit 186,5 Metern lediglich 1,5 Meter länger. „Somit kann die Westkammer praktisch alle Schiffe, die heute die Ostkammer passieren, ohne Einschränkung schleusen“, heißt es.

Größtes Risiko bleibt die während dieser Zeit fehlende Redundanz. Das bestätigte auch André Auderset, Geschäftsführer der Schweizerische Vereinigung für Schifffahrt und Hafenwirtschaft (SVS), gegenüber Bonapart. Um einem technischen Defekt vorzubeugen, will die VNF die Westkammer vorab noch einmal gründlich prüfen. Havarien will man mit einem verbesserten Verkehrsmanagement sowie elektronischer Höhenkontrolle vorbeugen.

Havarie, Defekt und Messe

Unter normalen Umständen könne trotz Sanierung der Ostkammer mit einer gewohnten Güterschifffahrt und einem fahrplanmässigen Containerverkehr gerechnet werden, schlussfolgert die Ultra-Brag. Zu den „unnormalen Umständen“ dürfte neben Havarie und Defekt auch die Schmuckmesse Baselworld zählen, die vom 19. bis zum 26. März stattfindet: Auderset erwartet in dieser Zeit mögliche Verzögerungen durch ein erhöhtes Aufkommen von Kabinenschiffen. Diese ergänzen zur Messe die Hotelkapazitäten.

Die generelle Durchfahrtshöhe von Schleusen und Brücken ab Strasbourg mache sich nur aufgrund der Hubtore in Kembs besonders bemerkbar; die meisten anderen Schleusentore öffnen seitlich. Das Problem haben aber vor allem besonders hohe Kabinen- und Containerschiffe ganzjährig beziehungsweise je nach Wasserstand, so Auderset.

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