Kraftstoff-Workshop am 5. März: HVO als klimaschonende Übergangslösung

Die Klimaschutzziele der EU fordern mittelfristig auch die Binnenschifffahrt. Doch Kraftstoffalternativen wie Methanol, Ammoniak oder Wasserstoff kommen für viele Schifffahrtstreibende aufgrund hoher Kosten, fehlender Infrastruktur oder begrenzter finanzieller Mittel nicht so leicht in Frage. Das Maritime Cluster Norddeutschland will auf einem Workshop die Nutzung hydrierter Pflanzenöle (HVO) als klimaschonende Übergangslösung diskutieren und Lösungsansätze aufzeigen.

Anders als GTL (Gas-to-Liquid-Kraftstoffe) bietet der ebenfalls synthetische Dieselersatzkraftstoff HVO eine bilanzielle Reduzierung der CO2-Emissionen von je nach Quelle zwischen 50 und 90 Prozent. Ebenso fallen weniger Luftschadstoffe an. HVO eignet sich für ältere Schiffe, ohne dass umfangreiche Umbauten oder neue Infrastrukturen erforderlich sind.

Fähren, Fahrgastschiffe, Binnenschiffe und Kurzstreckenfahrzeuge werden aufgrund ihrer Langlebigkeit anders als die meisten Hochseeschiffe noch im Dienst sein, wenn weitere gesetzliche Vorgaben zur Reduzierung der CO2-Emissionen in Kraft treten. Der Workshop wird etwa die Zulassung von Bestandsmotoren für die Nutzung von HVO, mögliche Synergieeffekte mit anderen regionalen Nutzerinnen und Nutzern und die Schaffung dezentraler und regionaler Wertschöpfungsketten erklären.

Der Workshop findet am 5. März im Hafen Brake von 10 bis 17 Uhr statt. Interessenten werden gebeten, sich bis zum 1. März anzumelden. Unterstützt wird der Veranstalter von der Wirtschaftsförderung Wesermarsch, der Deutschen verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (DVWG), dem Deutschen Nautischen Verein und dem Kompetenzzentrum GreenShipping Niedersachsen. Zwar liegt der Schwerpunkt der Veranstaltung auf der Region Unterweser, die Fragestellungen und technische Lösungen sind jedoch übertragbar.

Über positive Erfahrungen mit HVO berichtete etwa der Motorenhersteller MTU in seinem Blog.