Sicherheitsrolle auf Fahrgastschiffen: Beiblatt für DIN 80000 liefert Beispiel

Sicherheitsrolle auf Fahrgastschiffen: Beiblatt für DIN 80000 liefert Beispiel

Seit März bietet die Norm DIN 80000 eine Hilfestellung, wie Sicherheitsrollen und -pläne für Fahrgastschiffe im Sinne der EU-Richtlinie 2006/87/EG zu erstellen sind. Anfang August hat das Deutsche Institut für Normung zudem ein zehnseitiges Beiblatt herausgegeben, das je ein Beispiel für eine Sicherheitsrolle und einen Sicherheitsplan sowie deren Kombination enthält. Es ist ab 47,70 Euro beim DIN-eigenen Beuth-Verlag erhältlich.

Das Beiblatt dient lediglich der Veranschaulichung und beinhaltet keine zusätzlichen Festlegungen. Sinn der gemeinsam mit der Fahrgastschifffahrt erstellten Norm ist es, einheitliche und nachvollziehbare Kriterien für die Aufstellung von Sicherheitsrolle und Sicherheitsplan zu schaffen. Sie soll zudem Schulung und Einsatz der Mitarbeiter an Bord in den aufgeführten Notfällen erleichtern.

So funktionieren Sicherheitsrolle und Sicherheitsplan

Die Sicherheitsrolle verteilt die Aufgaben der Besatzungsmitglieder in verschiedenen Notfall-Szenarien wie Havarie, Feuer, Person über Bord oder Evakuierung. Bei guter Einweisung und regelmäßiger Übung sollte jeder wissen, was in welcher Reihenfolge zu tun ist und die notwendigen Handgriffe beherrschen: Wer gibt Rettungswesten aus, wer stellt den Verschlusszustand des Maschinenraums her, wer leistet erste Hilfe.

An Bord von Marineschiffen ist beispielsweise auch die Aushändigung eines individuellen Handkärtchens, der „Rollenkarte“ üblich, auf dem jedes Besatzungsmitglied seine Funktion in den verschiedenen Szenarien eingetragen bekommt. Der Sicherheitsplan dagegen dient in erster Linie Passagieren und externen Rettungskräften als Orientierung. Er muss im Schiff ausgehängt sein.

Beispiel aus der Binnenschifffahrt

Mit dem Thema befasst sich auch die Berufsgenossenschaft Verkehr in der Ausgabe 4/2016 ihres Magazins „Sicherheitsprofi“. Darin behandelt wird auch den Fall eines Fahrgastschiffes, das im Juni 2015 in einer Schleuse von einem Gütermotorschiff gerammt wurde. Dabei verletzten sich insgesamt 35 Personen. Die Mittelbayerische Zeitung hatte den Fall damals auch aus Sicht einer Betroffenen abgebildet.

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