Testbetrieb: Erstes ferngesteuertes Binnenschiff im deutschen Kanalnetz

Steffen Bauer, CEO der HGK Shipping, Verkehrsminister Patrick Schnieder und GDWS-Leiter Eric Oehlmann. (v.l.) Bild: Stella Scheibenzuber/HGK Shipping
Steffen Bauer, CEO der HGK Shipping, Verkehrsminister Patrick Schnieder und GDWS-Leiter Eric Oehlmann. (v.l.) Bild: Stella Scheibenzuber/HGK Shipping

Seit dem 15. Mai darf der Koppelverband „Niedersachsen 2“ und „Hannover“ offiziell als erstes Binnenschiff ferngesteuert im deutschen Kanalgebiet fahren. Wie die HGK Shipping am 16. Mai mitteilte, übergab Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder am Vortag in Berlin die Erlaubnis der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) für den halbjährigen Testbetrieb an die Reederei-Geschäftsführer Steffen Bauer.

Der Testbetrieb gilt für ein halbes Jahr für das Fahrgebiet zwischen Salzgitter und Scharnebeck. Anfang Mai hatte das Schiff bereits eine Probefahrt auf einem Teilabschnitt problemfrei absolviert. Zunächst ist weiterhin die komplette Besatzung an Bord. Läuft alles reibungsfrei, soll die Besatzung reduziert werden.

Dem Fachkräftemangel entgegenwirken

Damit soll Personal flexibler eingesetzt werden und den Schiffsführern mehr Zeit an Land ermöglicht werden. Zunächst konkret in Duisburg, wo der HGK-Technologiepartner SEAFAR ein sogenanntes Remote Operations Center betreibt. „Beim Werben um qualifizierte Arbeitskräfte ist dies ein wirkungsvoller Hebel, um die Attraktivität des Berufsbildes zu erhöhen“, betont Reederei-Geschäftsführer Bauer.

In Belgien und in den Niederlanden habe sich das Verfahren bereits bewährt, berichtet HGK Shipping. Zuvor wurde die Fernsteuerung des Schiffes mit vollständiger Bordbesatzung bereits auf dem Rhein mit einer belgischen Erlaubnis auf Grundlage entsprechender ZKR-Empfehlungen probeweise eingesetzt.

Verkehrsminister Schnieder zeigte sich zuversichtlich: „Der sich verschärfende Fachkräftemangel darf nicht zum Hemmschuh dieses Verkehrsträgers werden. Pilotprojekte wie dieser remote gesteuerte Koppelverband können daher zum Game Changer werden. Die Genehmigungsverfahren sind geschaffen, jetzt gilt es die Technologie aus dem Labor auf das Wasser zu bekommen.“

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