Eine Petition gegen hohe Bußgelder haben niederländische Binnenschiffer am 5. Dezember im Parlament in Den Haag eingereicht. Wie RTV Rijnmond meldete, hat die Algemeene Schippers Vereeniging (ASV) bislang mehr als 2.000 Unterschriften gesammelt. Die Petition „Stoppt die Menschenjagd auf Binnenschiffer“ kann weiterhin online unterzeichnet werden.
Grund für den Unmut der Schiffer ist die Unverhältnismäßigkeit des niederländischen Bußgeldkatalogs bei relativ geringfügigen Verstößen. „Seit der letzten Erhöhung ist es besonders lukrativ, kleinste Übertretungen mit vielen Tausend Euro zu ahnden“, schimpfte ASV-Vertreter Sunniva Fluitsma gegenüber dem Sender. „Wir fühlen uns regelrecht gejagt.“
Zu wenig Liegeplätze
Insbesondere wegen Überschreitung der Fahrzeiten werde immer wieder zur Kasse gebeten. „Es gibt einen enormen Mangel an Liegeplätzen. Wir können nicht wie Lastwagenfahrer überall halten und müssen oft bis zu drei Stunden suchen“, so Fluitsma. Schiffer würden bis zu drei Mal pro Woche kontrolliert. Das sei zu viel.
Durch die aktuelle Bußgeld-Praxis sei die Binnenschifffahrt gegenüber dem Straßenverkehr benachteiligt. Einen Bußgeldkatalog hat die Branchenorganisation BLN auf ihrer Website zum Download bereit gestellt. Demnach werden etwa beim Fehlen eines Leichtmatrosen schon 2.500 Euro fällig. Laut ASV seien die Bußgelder zum Teil um das zehnfache angehoben worden.
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