Im Hafen Köln Niehl wird derzeit eine Bunkerstation für verflüssigtes Erdgas (LNG) errichtet. Wie RheinCargo am 23. Mai meldete, wird die durch die Firma PitPoint.LNG errichtete Bunkeranlage der erste feste LNG-Betankungsstandort für Binnenschiffe in Europa sein. Die Eröffnung ist für September 2019 geplant.
Derzeit befindet sich die Anlage, für die ein 20 Meter langer Tank geliefert wurde, im Bau. RheinCargo-Geschäftsführer Jan Sönke Eckel und PitPoint.LNG-Geschäftsführer Jan Willem Drijver begrüßten das Projekt als einen wichtigen Schritt, um LNG als sauberen Kraftstoff für die Binnenschifffahrt verfügbar zu machen. Von einer festen LNG-Infrastruktur, wie sie die Europäische Kommission für Straße und Wasserstraße vorsieht, erhoffen sich die Betreiber eine höhere Flexibilität. So könne die Verfügbarkeit rund um die Uhr besser sichergestellt werden als mit der bisher üblichen Belieferung per Tankwagen.
Bislang sind lediglich etwa ein dutzend Binnenschiffe mit LNG unterwegs. Die meisten Fahrzeuge bunkern Gasöl, das in etwa LKW-Diesel oder Heizöl entspricht. Weitere Alternativen sind Gas to Liquid (GTL), Liquid Petroleum Gas (LPG) oder batterieelektrische Antriebe. Während GTL bereits einige Verbreitung gefunden hat und ohne Umrüstungen, jedoch mit Aufpreis genutzt werden kann, sind batterieelektrische Antriebe und LPG in der Streckenfahrt noch nicht über das Versuchs- oder Konzeptstadium hinaus gekommen.
Abgesehen von GTL sind die Alternativen mit hohen Anfangsinvestitionskosten verbunden, die sich erst über die Zeit wieder einfahren lassen. Bei den verflüssigten Gasen müssen zudem besondere Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden.
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