Der Elbehafen Geesthacht hat in der ersten Jahreshälfte wasserseitig rund 60.000 Tonnen Güter umgeschlagen. Wie die Hamburger Eckelmann Gruppe am 28. September meldete, gingen damit etwa 15 Prozent mehr Güter als im Vorjahreszeitraum über die Kaikante.
Hafenchef Jürgen Schlottau geht davon aus, dass sich die Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen wird. „Geesthacht ist wegen seiner günstigen Lage ein willkommener Hub für den Binnenschiffsverkehr von Hamburg“, so der Geschäftsführer der Hafen Geesthacht GmbH. „Die Unternehmen im Osten der Elbmetropole sind von Geesthacht aus besser zu erreichen als vom verkehrsbelasteten Hafen der Hansestadt.“ Da Seeschiffe im Hamburger Hafen Priorität genießen, werde die Abfertigung von Binnenschiffen zunehmend schwieriger.
Perspektive Containerboom und Energiewende
Bislang werden in Geesthacht Massengüter wie Split, Kohle, Dünger, Getreide und Projektladungen umgeschlagen. In diesem Bereich setzt der Hafen langfristig auch auf den Rückbau des Kernkraftwerkes Krümmel. Auch an ein Containerterminal als Hinterland-Hub für die Boxen denken die Betreiber, zu denen mit 50 Prozent die Carl Robert Eckelmann AG sowie die Stadt Geesthacht und die Oberelbe Verwaltungsgesellschaft zählen.
„Die Pläne für dieses Projekt liegen fertig in der Schublade und sollen umgesetzt werden, wenn Hamburg wieder an seine Grenzen stößt“, erläutert Schlottau. „Dann können wir schnell reagieren.“ Laut Prognosen der Hamburg Port Authority soll schon 2012 das Containervolumen von 2008 wieder erreicht werden. Um das Potenzial des Hafenstandorts ausschöpfen zu können, hält Schlottau den Ausbau von Mittel- und Oberelbe sowie des dazugehörigen Kanalsystems für erforderlich.
Langjähriges Mittel absehbar
Würde der Hafen in der zweiten Jahreshälfte genau so viel umschlagen wie in der ersten, wäre das von der Hafengesellschaft angegebene Jahresmittel von 120.000 Tonnen ziemlich genau erfüllt. Zum Vergleich: Der bisherige Umschlagsrekord mit über 140.872 Tonnen stammt aus dem Jahr 2001, im Krisenjahr 2008 gingen in Geesthacht lediglich 86.723 Tonnen über die Kaikante.
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