Erste europäische LNG-Bunkerstation in Köln eröffnet

Erste europäische LNG-Bunkerstation in Köln eröffnet

Im Niehler Hafen hat die Firma PitPoint.LNG eine Bunkerstation für verflüssigtes Erdgas (LNG) eröffnet. Wie RheinCargo am 31. Oktober mitteilte, ist die Anlage am Molenkopf die erste ihrer Art in Europa. Sie gilt als ein Baustein auf dem Weg zu einer LNG-Infrastruktur für den Güterverkehr auf dem Wasser sowie auf der Straße und wurde von der Europäischen Union mitfinanziert.

Die Lage Kölns zwischen Basel und Rotterdam an Europas verkehrsreichster Wasserstraße waren die Hauptgründe für die Wahl des Standortes, schreibt RheinCargo. Die Bunkerstation ist rund um die Uhr zugänglich. Bislang mussten Schiffe mit Tankwagen bebunkert werden. Dieser Vorgang bedurfte einer Sondergenehmigung und fand etwa in Mannheim statt.

„Die Bunkeranlage entstand durch einen sogenannten Kettenansatz“, erklärte Jan Willem Drijver, Geschäftsführer von PitPoint.LNG. „Gemeinsam mit Verladern, Hafengesellschaften, Reedereien, Transportunternehmen und der Unterstützung der Europäischen Union bemühen wir uns intensiv darum, den europäischen Binnenschiffverkehr nachhaltiger zu gestalten.“ Ziel sei die Ermöglichung völlig umweltschonender Transporte bis zum Jahr 2030 mittels LNG.

LNG verbrennt deutlich schadstoffärmer als das in der Binnenschifffahrt gebräuchliche Gasöl, das dem LKW-Diesel entspricht. Insbesondere die Belastung durch Feinstaub und Stickstoffoxide fällt geringer aus. „Wir betrachten die Nutzung von LNG als einen wichtigen Schritt, die Zukunft der Logistik nachhaltig zu gestalten“, erklärten die Rheincargo-Geschäftsführer Jan Sönke Eckel und Wolfgang Birlin im Hinblick auf eine Verbesserung der städtischen Luftqualität.

Nachteile von LNG

Doch auch LNG hat Nachteile. So ist die Handhabung des Gefahrstoffes beherrschbar, aber komplizierter.  Bei einem Bruch oder einer Leckage des Behälters besteht Explosionsgefahr innerhalb der zündfähigen Gaswolke. Darauf hatte Brian Mo-Ajok von der Feuerwehr Rotterdam in einem Vortrag in Düsseldorf im Jahr 2017 eindrucksvoll hingewiesen. Ein weiteres Problem ist der Methanschlupf: Die Abgase enthalten zu einem Teil unverbranntes Methan, dessen Wirkung als Treibhausgas um den Faktor 20-25 höher ist als die von Kohlendioxid.

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