BUND verleiht Umweltplakette an rußfreie „Spree-Diamant“

BUND verleiht Umweltplakette an rußfreie „Spree-Diamant“

Das Berliner Fahrgastschiff „Spree-Diamant“ hat am 22. August die Umweltplakette des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) erhalten. Damit würdigt der oft als Kritiker der Binnenschifffahrt auftretende Umweltverband den von der Reederei Riedel freiwillig und auf eigene Kosten vorgenommenen Einbau zweier Rußpartikelfilter.

Weil sowohl Hauptantriebsmotor als auch Stromaggregat über Filter mit aktiver elektrischer Regeneration verfügen, gilt das Schiff der ausrüstenden Firma Clemens als das derzeit sauberste Fahrgasschiff der Stadt. Der Berliner Zeitung zufolge sind aktuell lediglich vier von rund 100 Ausflugsschiffen mit Rußfilter auf den Gewässern der Hauptstadt unterwegs, der aktuelle Einbau hat knapp 90.000 Euro gekostet.

„Solch hohe Kosten für die Nachrüstung eines Dieselpartikelfilters auf sich zu nehmen, ohne dadurch einen messbaren Vorteil zu haben, das bedarf schon einer Portion Idealismus“, würdigte Tilmann Heuser das Engagement für die lokale Luftreinhaltung. Der Geschäftsführer des BUND Berlin forderte die Politik gleichzeitig auf, die Idee der Kennzeichnung umweltfreundlicher Binnenschiffe aufzugreifen und auch über besondere Vorteile für deren Betreiber nachzudenken.

Laut BUND können die eingebauten Filter bis zu 99 Prozent des für Gesundheit und Klima schädlichen Dieselrußes vermeiden. Um die ebenfalls schädlichen Stickoxide herauszufiltern, bedarf es allerdings eines zusätzlichen SCR-Katalysators. Eine Kombination beider Systeme ist etwa auf dem Kölner Fahrgastschiff „Jan von Werth“ zu finden. Neben Abgasnachbehandlungsanlagen befinden sich aber auch innermotorische System in Entwicklung und Erprobung. Alternativ lassen sich mit dem Einsatz von LNG als Kraftstoff sämtliche Luftschadstoffe minimieren.

Förderprogramm

„Wir würden uns freuen, wenn bald alle Fahrgastschiffe rußfrei durch die Berliner City fahren“, unterstrich Martin Lutz, Fachgebietsleiter Luftreinhalteplanung bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Damit es nicht bei einem frommen Wunsch bleibt, unterstützt die Stadt den Einbau von Rußpartikelfiltern im nächsten Jahr mit bis zu 50 Prozent der Kosten. Noch bis zum 30. November können Schiffseigner diese finanzielle Unterstützung aus dem Umweltentlastungsprogramm UEP II beantragen, sofern das Projekt noch nicht begonnen wurde.

Während ein vergleichbares nationales Förderprogramm aufgrund knapper Kassen bei den Schifffahrtstreibenden und wenig Platz in den Maschinenräumen der Fahrgastschiffe kaum angenommen wird, will die Reederei Riedel ihr grünes Image weiter stärken und sieht nach den Ausrüstungen der Anleger mit Landstromversorgung und der „Spree-Diamant“ mit Rußpartikelfilter bereits der Nachrüstung weiterer Schiffe entgegen.

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