Schiedsgericht für die Binnenschifffahrt in Duisburg eingerichtet

  • Von Christian Grohmann
  • 02.07.2015
  • Recht
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Schiedsgericht für die Binnenschifffahrt in Duisburg eingerichtet

Egal ob Schiffskollision in Rotterdam oder fehlerhafte Beladung in Mannheim: Ab sofort ist die Branche bei Streitigkeiten nicht mehr auf stark überlastete öffentliche Gerichte angewiesen: Am 17. Juni haben die Schifferbörse Duisburg-Ruhrort und die örtliche IHK mit 40 Gästen die offizielle Einrichtung des ersten Schiedsgerichts für die Binnenschifffahrt gefeiert.

Wer das Schiedsgericht anruft, soll im Vergleich zu den üblichen Gerichtsverfahren Zeit und Geld sparen. Nun liege es an den Unternehmen, dieses Instrument zu akzeptieren. „In den vergangenen Wochen sind Schiedsgerichte im Zusammenhang mit der Diskussion um TTIP etwas in Verruf geraten. Wenn ich mir unser neues Angebot anschaue: Vollkommen zu Unrecht“, erklärte Frank Wittig, Vorsitzender der Schifferbörse.

Stärkung der Branche angestrebt

Zuvor hatte der Vorstand der Schifferbörse eine Schiedsgerichtsordnung verabschiedet. Vorgetragen werden können alle Fälle, die im Zusammenhang mit der Binnenschifffahrt stehen. Verfahren, bei denen die Parteien nach einer Entscheidung die nächste Instanz anrufen können, um Entscheidungsprozesse hinauszuzögern, sind nicht vorgesehen. Das Schiedsgericht biete abschließende Entscheidungen. Die Abwicklung der Verfahren für die Schifferbörse will die Niederrheinische IHK übernehmen.

Die Schiedsrichter sind Fachleute aus verschiedenen Bereichen der Schifffahrt. Sie können von den streitenden Parteien selbst benannt werden. Zu ihnen gehören Stand 1. Juli:

  • Jörg Backhaus (Hülskens)
  • Lothar Barth (Akademie Barth)
  • Thomas Bogler (Viking Technical)
  • Heiko Buchloh (Schiffstechnik Buchloh)
  • Wilfried Bünten (Präsident a.D. Landgericht Duisburg)
  • Martin Deymann (Reederei Deymann)
  • Jan Dwornig (Woedtke & Partner)
  • Volker Esser (K3 Logistik)
  • Hans-Uwe Falk (Meidericher Schiffswerft)
  • Stefan Franke (Allianz Esa EuroShip)
  • Patrick Gottschall (Petermann)
  • Dirk Grotstollen (NJP Grotstollen Rechtsanwälte)
  • Hans Gerd Heidenstecker (Unternehmensberater)
  • Hubert Holland (Holland Rechtsanwälte)
  • Markus Jaegers (NJP Grotstollen Rechtsanwälte)
  • Detlef Kohlmeier (Vereinigte Schiffs-Versicherung)
  • Werner Korioth (Kiwitz – Korioth – Mantell Rechtsanwälte)
  • Hendrik Lorenz (Unternehmensberater)
  • Andreas Maurer (Uni Mannheim)
  • Klaus-Martin Meier (GUSPAF)
  • Stefan Pohl (DTG)
  • Hans-Günter Portmann (ehem. Schulleiter Schiffer-Berufskolleg)
  • Dirk Postel (Postel Engineering)
  • Thomas Pünder (NJP Grotstollen Rechtsanwälte)
  • Patrick Schmidt (Streitbörger Speckmann Rechtsanwälte & Steuerberater)
  • Markus Schwartz (Köln-Düsseldorfer)
  • Kerstin Wendt (Heinrich Harbisch Schiffswerft)
  • Rolf Wohlers (C. Gielisch)
  • Joachim Zöllner (DST)

Einrichtung binnen eines Jahres

Die Einrichtung des Schiedsgerichtes war seit Anfang Dezember 2014 in der öffentlichen Diskussion. Erste Details aus der Schiedsgerichtsordnung wurden im März veröffentlicht.

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