Am 30. April hat die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR) gemeinsam mit der Europäischen Kommission ihren Bericht über die Lage der Binnenschifffahrt im dritten Quartal 2018 veröffentlicht. Wenig überraschend wurde die Gesamtentwicklung der Binnenschifffahrt in Europa durch die Niedrigwasserperiode der zweiten Jahreshälfte bestimmt. Doch es gab auch Ausnahmen.
Auf dem traditionellen Rhein ergab sich ein Minus von 27 Prozent im dritten Quartal 2018 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal. Die Nebenflüsse Mosel, Saar, Neckar und Main verbuchten insgesamt ein Minus von 36 Prozent. Während der Inlandsverkehr in den Niederlanden von einem weniger stark ausgeprägten Niedrigwasser profitierte, geriet der Exportverkehr über die Binnenwasserstraßen stark unter Druck. Insgesamt lag in den Niederlanden der Verkehrsaufwand der Binnenschifffahrt in Tonnenkilometern im dritten Quartal 2018 nur sieben Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals.
Die Verkehrsleistung auf der Donau ging unterdessen um zehn Prozent zurück. Besonders stark war der Rückgang an der oberen und mittleren Donau, wo ein Minus von 38 bis 48 Prozent zu verzeichnen war. In Rumänien und Bulgarien stieg die Beförderungsleistung allerdings um zwei Prozent, was sich stabilisierend auf den gesamten Donauraum auswirkte.
Eine Analyse der Auswirkungen des Niedrigwassers auf die Auslastung von Binnenschiffen zeigt regionale Unterschiede für den Rhein, aber auch für die Donau. Auf dem Ober- und Mittelrhein zwischen Basel und Köln sank der maximale Auslastungsgrad auf Werte zwischen 40 und 50 Prozent, während der Auslastungsgrad auf dem Niederrhein zwischen Köln und Duisburg bei über 60 Prozent blieb. Ein ähnlicher Unterschied war auch im Donaubecken festzustellen. Sowohl auf dem Rhein als auch auf der Donau fiel auf, dass größere Fahrzeuge ihre Auslastung deutlicher reduzieren mussten als kleinere Schiffe.
Infolge dieser Einschränkungen stiegen die Frachtraten für Trocken- und Flüssiggüter auf ein sehr hohes Niveau. Im gesamten Rheingebiet waren die Trockenfrachtraten mehr als doppelt so hoch wie bei einem normalen Wasserstand. Der Preisanstieg lag für den traditionellen Rhein weitaus höher als für die Niederlande.
Unpaarige Containertransporte
Unterschiede bei der Spezialisierung der Rheinmündungshäfen legt eine Analyse des Containertransports auf dem Rhein offen: Während die niederländischen Seehäfen mehr Container per Schiff in das deutsche, französische und schweizerische Hinterland verschicken, empfangen die belgischen Häfen mehr Boxen aus dem Rheinstromgebiet. Der vollständige Bericht kann im PDF-Format in Deutsch, Französisch, Niederländisch oder Englisch bei der ZKR heruntergeladen oder direkt online angezeigt werden.
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