Eine neue Variante für den geplanten Saale-Seitenkanal bei Tornitz hat Wasserbau-Ingenieur Christian Jung ins Spiel gebracht. Der am 13. Februar vorgestellte Plan setzt auf die Einbindung von Kiesseen, um die Baukosten deutlich zu senken.
Nach aktueller Kalkulation soll der Saalekanal rund 100 Millionen Euro kosten. Jung ist überzeugt, dass seine Variante etwa nur die Hälfte kosten dürfte. Das will der im Saalebündnis organisierte Wasserbauer aus Schönebeck erreichen, indem er einerseits den vorhandenen Kiessee Tornitz 1 in die Trasse einbezieht und andererseits eine Erweiterung ebenfalls auf die Trasse verlegt. Ebenso könne der Schifffahrtsweg durch eine Erweiterung des Kiessees Barby 2 laufen.
Vorbild Havelregion
Für diese Variante wären zwar zwei Schleusen nötig, aber dennoch würden Kosten gespart, da keine Deiche erforderlich wären, sind die Befürworter überzeugt. Gleichzeitig seien die flachen Ufer ökologisch und touristisch wertvoll, der Kiessee Barby 1 ließe sich wassersportlerfreundlich mit einem Stichkanal an das Revier anbinden. Die Schifffahrt profitiere von einer zum Teil deutlich breiten Fahrrinne, während die Kiesförderer ihr Material direkt per Schiff abtransportieren könnten. Auch das Grundwassermanagement bei hohen Niederschlägen ließe sich mit dem Vorhaben verbessern.
Wie das Naumburger Tageblatt berichtet, äußerten sich Vertreter des BUND kritisch gegenüber dem Vorschlag des beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz angestellten Ingenieurs: Solange die Elbe nicht genug Wasser führe, nütze auch eine schiffbare Saale nichts. Auf der anderen Seite plädiere das Landesverkehrsministerium dafür, den Ansatz weiter zu verfolgen.
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