So weit, so ärgerlich: Dass ein Schiff das Steuerhaus an einer Straßenbrücke verliert, kommt im Jahr vielleicht zwei Dutzend mal vor. Solange Mensch sowie Umwelt keinen Schaden nehmen und auch das Schiff mit provisorischem Steuerhausdach schnell wieder einsatzbereit ist, lässt sich von einem glimpflichen Ausgang sprechen.
So geschehen auch am 20. März auf der Havel-Oder-Wasserstraße: Gegen 15.30 Uhr passierte ein polnischer Schubverband die Havelhausener Brücke bei Oranienburg in Richtung Berlin. Dann krachte es. Wie eine Polizeisprecherin gegenüber Bonapart bestätigte, blieb der Fahrstand dennoch funktionsfähig. Die Wasserschutzpolizei dirigierte den Verband in den Hafen Hennigsdorf und untersagte die Weiterfahrt.
Doch die Besatzung hielt sich nicht an die Weisung. Wie bereits die Berliner Morgenpost berichtete, stoppten die Beamten die Fahrt an der nächsten Schleuse. Dort lag das Schiff noch bis mindestens Dienstag. Nun wird gegen die Besatzung nicht nur wegen gefährlichen Eingriffs in den Schiffsverkehr ermittelt: Die beiden 35 und 53 Jahre alten Besatzungsangehörigen waren mit 0,8 und 1,5 Promille alkoholisiert. Lediglich der 47-jährige Schiffsführer war nüchtern.
Allerdings sprach er genau wie seine Kollegen kein deutsch. Auch stellten die Beamten ein unkorrekt geführtes Logbuch fest. Warum das Schubboot an der Brücke havarierte, wird noch ermittelt. An der Brücke entstand kein Schaden.
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