Tschechien soll sich gegenüber der Bundesregierung „bei jeder sich bietenden Gelegenheit“ für die Schifffahrt auf der Elbe stark machen. So appellierte der Hamburger Handelskammer-Präses Fritz Horst Melsheimer an Václav Klaus. Der tschechische Staatspräsident hatte am 7. Juni das Deutsch-Tschechische Wirtschaftsforum in Hamburg eröffnet.
„Der bilaterale Außenhandel zwischen Unternehmen aus Hamburg und Tschechien ist in den letzten zehn Jahren um das Zweieinhalbfache, die Hamburger Importe aus Tschechien für sich genommen sind sogar um das Dreieinhalbfache gestiegen“, erläuterte Melsheimer. Ohne Zweifel habe die Hansestadt von der Osterweiterungs-Runde der EU im Jahre 2004 in hohem Maße profitiert. Unter den Neu-Mitgliedern liege Tschechien als Handelspartner hinter Polen auf dem zweiten Platz. Mehr als 500 Hamburger Firmen seien dort aktiv und zum Teil mit Investitionen präsent.
Allerdings erfolge der Güterverkehr zum Großteil mit der Bahn, obwohl das Binnenschiff aus Sicht der Kammerunion Elbe-Oder, einer Vereinigung von 32 tschechischen, deutschen und polnischen Industrie- und Handelskammern, enorme Vorteile hinsichtlich Kosten und Nachhaltigkeit biete. Als Ursache für die untergeordnete Rolle des Schiffsverkehrs führte Melsheimer auf, dass Deutschland mit den Entscheidungen für eine Schiffbarmachung der Oberelbe nicht recht vorankomme. Der Ausbau bringe zwar große ökologische Herausforderungen mit sich, diese seien aber durchaus zu lösen.
Tschechien sucht seit längerer Zeit neue Pächter für seine Liegenschaften im Hamburger Hafen.
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