Deutsche Urlauber buchen weniger Flusskreuzfahrten

Deutsche Urlauber buchen weniger Flusskreuzfahrten

Seit 2006 kannte der Flussreisemarkt für deutsche Touristen nur einen Trend: aufwärts. Nun sind die Passagierzahlen erstmals von 461.695 im Jahr 2011 auf 436.628 in 2012 zurückgegangen, gab der Deutsche Reiseverband (DRV) am 7. März auf der Tourismusmesse ITB in Berlin bekannt.

Zugleich habe sich der Gesamtumsatz der Anbieter im Jahr 2012 um 8,2 Prozent auf 455 Millionen Euro verringert. 2011 waren es 496 Millionen Euro. Im Verlauf des Jahres stellten die Reedereien 16 neue Schiffe in Dienst. Fünf davon sind für den deutschen Markt bestimmt. Über den Markt mit ausländischen Touristen auf deutschen Gewässern machte der Verband keine Angaben.

Unruhen, Mehrwertsteuer und Visa-Regelungen

Für den Buchungsrückgang um 5,4 Prozent machen die Veranstalter einige Sondereffekte verantwortlich. Während das Geschäft mit Nilkreuzfahrten unter politischen Unruhen in Ägypten litt, habe Russland deutlich erschwerte Visa-Regelungen für Flussreisende eingeführt, erklärte Guido Laukamp, stellvertretender Vorsitzender des DRV-Ausschusses Schiff. Auf den inländischen Gewässern habe die Mehrwertsteuer-Erhöhung für Flussreisen von sieben auf 19 Prozent für Irritationen gesorgt.

Entsprechend verdrängte der Rhein den Nil auf Platz zwei der beliebtesten Binnenkreuzfahrtreviere der Deutschen, auf Platz eins steht weiterhin die Donau. „Langfristig wird der Markt weiter wachsen“, zeigte sich Laukamp auch angesichts der weiterhin wachsenden Nachfrage nach Hochseekreuzfahrten überzeugt. „Flussreisen sprechen besonders die wachsende Zahl der Best-Ager an.“ Der durchschnittliche Reisepreis betrug im vergangenen Jahr 1.034 Euro und lag somit um 32 Euro oder drei Prozent unter dem Preis des Vorjahres mit 1.075 Euro.

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