Chemieindustrie definiert Anforderungen an Verkehrsinfrastruktur im Rheinland

Chemieindustrie definiert Anforderungen an Verkehrsinfrastruktur im Rheinland

Ende 2012 musste die marode Leverkusener Autobahnbrücke zeitweise für Lkw über 3,5 Tonnen gesperrt werden. Anlass für die chemische Industrie in der Region, über logistische Anforderungen nachzudenken. Nun gibt es Ergebnisse: Am 11. Juni hat der regionale Branchenverband ChemCologne in Düsseldorf eine verkehrsträgerübergreifende Logistikstudie an NRW-Verkehrsminister Groschek überreicht.

Neben den Engpässen auf Schiene und Straße definiert die Studie „Chemielogistik im Rheinland“ die Flüssiggut-Verladekapazitäten der Binnenhäfen ebenso als Flaschenhals wie die Fahrrinnentiefe des Rheins. Die möchten die Chemielogistiker auf 2,80 Meter Abladetiefe bis Koblenz ausgebaut wissen.

„Die Verbundstruktur von Straße, Binnenschiff, Schiene und Pipeline ist im Rheinland einzigartig“, führte der ChemCologne-Vorstandsvorsitzende Ernst Grigat aus. „Doch wir brauchen nicht nur den Erhalt dieser Infrastruktur, sondern auch einen bedarfsgerechten Ausbau. Denn Wirtschaftsleistung und Verkehr werden weiter wachsen.“

Binnenschifffahrt nicht mit höchster Priorität

Groschek stellte sich hinter das 59-seitige Werk. Die Rheinvertiefung bis Koblenz habe NRW bereits für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet; das in Arbeit befindliche Hafenkonzept NRW schaffe private und öffentliche Investitionssicherheit. Sowohl Groschek als auch Grigats Vorstandskollege Clemens Mittelviefhaus räumten jedoch ein, dass Straßen und insbesondere marode Brücken Vorrang vor den anderen Verkehrsträgern genießen müssen.

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