Wer den Signalzustand der Blauen Tafel in die AIS-Anzeige an Bord einbindet, riskiert gefährliche Missverständnisse. Diesen Schluss hat das niederländische Bureau Telematica Binnenvaart (BTB) Ende Dezember 2010 gezogen. Nicht immer stimmten die Daten auf dem Bildschirm des elektronischen Selbstwahrschau-Systems mit dem tatsächlich gesetzten Signal überein.
Aus diesem Grund rät das BTB Schiffern und Installateuren, entgegen der üblichen Praxis die Blaue Tafel nicht mit dem AIS-System zu koppeln. Basis der Empfehlung sind verschiedene Berichte über Zwischenfälle sowie Versuche im Rahmen des europäischen Projekts COMPRIS (Consortium Operational Management Platform River Information Services). Meistens seien Zeitverzögerung und Unzuverlässigkeit der nicht standardisierten Schnittstelle zu groß gewesen, zum Teil waren aber auch fehlerhafte Installationen die Ursache.
Um die Belastung für alle Schiffsführer möglichst gering zu halten, rät das BTB, andere Schiffe auf falsche Signalzustände in AIS-Signalen hinzuweisen. Weil elektronische Systeme leicht den Anschein von Vertrauen erwecken, dürfe die Verbindung von AIS und Blauer Tafel erst wieder zum Einsatz kommen, wenn neue Feldtests die 100-Prozentige Zuverlässigkeit bestätigt haben. In der ursprünglichen AIS-Version für die Seefahrt war die Blaue Tafel überhaupt nicht vorgesehen.
In Verbindung stehende News:
Antwerpen aktiviert AIS – 08-03-11 08:45
Umfragen zur Sicherheit: AIS und Wasserschutzpolizei – 25-02-11 11:32
Links:
Zur Meldung auf www.binnenvaart.org
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