Wunschtermin ist dem Endkunden wichtiger als Same-Day-Delivery

Wunschtermin ist dem Endkunden wichtiger als Same-Day-Delivery

Geschwindigkeit ist der Leitsatz. Lieferung am selben Tag. Der Kunde will das so. Amazon macht ja jetzt auch Lieferung binnen zwei Stunden. Deshalb haben Binnenschiff und Bahn im Containerverkehr bei Konsumgütern kaum eine Chance, hört man auf Logistikkonferenzen immer wieder. Aber stimmt das? An den Wünschen des Endkunden soll nicht alles hängen, sagt jetzt eine representative Studie des Marktforschungsunternehmens YouGov.

Zwar bleibe Same-Day-Delivery besonders in den Ballungsgebieten ein wichtiger Bestandteil des Angebots KEP-Dienstleistern, so der am 24. April veröffentlichte Report: Ein Viertel der Befragten halte eine zeitnahe Zustellung durch den Logistikdienstleister für wichtig. Für den Wunschtermin werden aber durchaus Verzögerung akzeptiert: Für 28 Prozent wären längere Wartezeiten in Ordnung, wenn sie Ort und Zeitpunkt der Lieferung frei bestimmen könnten.

30 Prozent gaben an, noch mehr im Netz bestellen zu wollen, wenn sich die Zustellzeiten zur Haustür an ihrem Wunschtermin orientierten. Bleibt die Frage, ob die Endkunden-Vorlieben auch für die Großhändler im Hintergrund des KEP-Geschäfts gelten, die bei den alternativen Verkehrsträgern als Verlader in Erscheinung treten.

Der Rest ist Kurier-, Express- und Paketgeschäft

Fest steht laut Studie: Der Online-Handel boomt, die Paketzahl dürfte sich von 2012 bis 2018 verdoppeln. Anbieter von Online-Shops bauen sogar im Lebensmittelsektor eigene Logistiknetze auf. Beliebteste Zustellungsart bleibt mit 61 Prozent die Lieferung an die eigene Haustür. Die Option einer terminierten Zustellung nutzen bislang nur elf Prozent – doch handle es sich bereits um die am zweithäufigsten genutzte Zustellungsart.

Filialen oder Paketstationen von Amazon, Bahn oder DHL präferieren lediglich drei beziehungsweise sechs Prozent der Befragten. Dabei sehen die Marktforscher besonders in unabhängigen Abholstationen ein großes Entwicklungspotenzial für den Online-Handel: 28 Prozent der Befragten befürworteten solche Übergabepunkte. 90 Prozent der rund 2.000 Befragten bestellen mehrmals im Jahr für private Zwecke im Internet.

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