Fahrgastschiff der Zukunft: „Navis futura“-Wettbewerbssieger stehen fest

Fahrgastschiff der Zukunft: „Navis futura“-Wettbewerbssieger stehen fest

Flachgehend, flexibel, futuristisch: Nichts Geringeres als das Fahrgastschiff der Zukunft suchte die Sächsische Dampfschifffahrt (SDS) mit ihrem Ideenwettbewerb „Navis futura“. Erhalten haben die Dampfschiffer zwölf faszinierende Entwürfe. Am 13. Oktober prämierte die Jury die drei besten Konzepte der teilnehmenden Studenten von der TU Dresden.

Das Rennen um den ersten Platz machten Christian Jacobs und Eric Liebenehm mit ihrem Entwurf „RedoxFlowVehicle“. Auch Daniel Hammer mit seinem Beitrag „Prima.Futura“ sowie der Vorschlag „Q!“ von Johannes Brand, Albrecht Meixner und Janine Kasper überzeugten die Jury. Sie erkämpften sich die Plätze zwei und drei.

Die Preisverleihung findet am 29. November um 19 Uhr im Verkehrsmuseum Dresden statt. Dort werden die Zeichnungen aller Wettbewerbsteilnehmer für drei Monate in einer Sonderausstellung zu sehen sein. Die Siegerteams dürfen sich über ein Preisgeld von 2.500, 1.500 und 1.000 Euro freuen.

„Die Kreativität der Wettbewerbsbeiträge zeigt, dass die Idee der Personenschifffahrt auf der Elbe in jedem Fall eine Zukunft hat. Das ist ein wichtiges Jubiläumssignal“, erklärte Dr. Meyer-Stork, Geschäftsführer des 175 Jahre alten Dampfschifffahrtsunternehmens.

Fahrgastschiff der Zukunft: „Navis futura“-Wettbewerbssieger stehen fest

Platz 1: Batteriefahrzeug mit zwei Cockpits

Das „RedoxFlowVehicle“ setzt auf eine Flussbatterie als Energiequelle. Der Antrieb erfolgt mit einem elektrischen Fahrmotor am Propeller, das Dampferdesign wird lediglich optisch beibehalten: Die angedeuteten Schaufelräder umrahmen den Einstieg zu beiden Seiten des Schiffes.

Zur Stromerzeugung sind die absenkbaren Panoramaglasfassaden sowie das Dach mit transparenten Photovoltaik-Folien ausgestattet. Auch die Beleuchtung ist transparent in der Verglasung untergebracht. Um Wendemanöver bei Niedrigwasser zu vermeiden, verfügt der Entwurf ähnlich einer Fähre über zwei Fahrstände.

Platz 2: Variabel vom Boden bis zum Dach

„Prima.Futura“ setzt optisch auf das Bogendesign. Zu den technischen Finessen des Entwurfs gehören zwei längs der Schiffsachse verlaufende Kammern unter dem Rumpf. Diese lassen sich mit Luft füllen, um den Tiefgang zu verringern. Den Austritt der Luft verhindert eine flexible Bodenkonstruktion. Vor Wind, Schall, Sonne und Regen lässt sich das Sonnendeck mit einem rolltor-artigen Verdeck schützen: Je nach Bedarf werden lediglich einzelne Module ausgebracht.

Fahrgastschiff der Zukunft: „Navis futura“-Wettbewerbssieger stehen fest

Platz 3: Hauptattraktion Schaufelrad

„Q!“ verfügt auf einer Länge von etwa 75 Metern über einen in zwei Module eingeteilten Schiffskörper, der mit einem Gelenk verbunden ist. Damit soll eine erhöhte Wendigkeit bei hoher Stabilität einhergehen. Jedes der Module beherbergt ein mittig gelagertes, im Durchmesser 8,50 Meter großes Schaufelrad, das über Strömungskanäle im Rumpf mit Wasser versorgt wird. Die Strahlantriebskanäle zu allen Seiten sind einzeln ansteuerbar. So ermöglicht dieser so genannte „Q-Antrieb“ auch seitliches Fahren.

Barrierefreiheit, teilweise versenkbare Panoramaverglasung, Begehbarkeit des vollverglasten Schaufelrades, eine bepflanzte Liegewiese an Oberdeck sowie ein Schwebenetz am Heck des Schiffes sollen die Fahrt mit dem „Q!“-Schiff zum naturnahen Technikerlebnis werden lassen. Der Antrieb erfolgt elektrisch, für Energie sorgen zwei Brennstoffzellen sowie Akkus. Liegt das Schiff, arbeiten die Schaufelräder als Wasserkraftwerk.

Entscheidung nach mehrstündiger Sitzung

Insgesamt entsprachen zehn der eingereichten zwölf Entwürfe den Teilnahmebedingungen. Über die Platzierungen entschieden Joachim Breuninger, Prof. Dr. Fritz Heinrich, Alexandra Prinzessin zur Lippe, Prof. Dr. Hans Müller-Steinhagen, Jeffrey Pötzsch, Prof. Dr. Dirk Syndram und Dr. Sebastian Meyer-Stork nach mehrstündiger Sitzung im Rektorat der TU Dresden.

Sie bewerteten die Entwürfe nach Plausibilität, Innovationsgrad, Nutzbarkeit, Umweltaspekten und Visualisierung. Lediglich drei Bedingungen hatten die Entwürfe zu erfüllen: Schwimmfähigkeit, Niedrigwassertauglichkeit und Platz für 400 Personen in einem Raum.

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